Fokus Forschung: Hightech made in Mittweida

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Forschung

Ausgründung aus der Hochschule: Startup MOEWE Optical Solutions GmbH geht mit Hochgeschwindigkeits-Laser-Scannern auf den Markt

Prof. André Streek mit dem Polygonspiegelscanner

Laser-Kompetenz aus Mittweida wird nun mit einem weiteren Namen verknüpft:  Seit April bietet die MOEWE Optical Solutions GmbH Polygonscanner mit hoher Leistung an. Das Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr mit Unterstützung der Hochschule aus dem Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) als Hightech-Startup ausgegründet.

MOEWE steht für Mittweidaer OptoElektronische Werkstätten. Das Unternehmen beschäftigt sich primär mit dem Bau von Polygonspiegelscannern, wie sie für die präzise Hochgeschwindigkeitslaserbearbeitung benötigt werden. Die Mittweidaer Geräte zeichnen sich durch eine große Apertur, sehr kompakte Bauweise und hohe optische Robustheit aus, die durch eine patentierte Laserstrahlführung und –umlenkung erreicht werden. Durch Integration modernster parallelarbeitender Rechentechnik in Verbindung mit selbstadaptierenden Algorithmen können sehr hohe Genauigkeiten bei der Laserbearbeitung und eine Echtzeitsynchronisation auf externe und bewegte Koordinatensysteme angeboten werden. Der Scanner ist nicht viel größer als am Markt verfügbare Galvanometerscanner und kann dennoch vielfach höhere Laserleistungen mit sehr hohen Geschwindigkeiten bis zu einigen km/s ablenken.

Die Firmengründer André Streek (Stiftungsprofessor für innovative Lasertechnologien an der Hochschule Mittweida) als Haupterfinder des Polygonspiegelscanners sowie Entwicklungsingenieur Sascha Klötzer und Projektmanager Robby Ebert sind zuversichtlich, dass es ihnen gelingt, in den nächsten fünf Jahren einen umsatzstarkes Hightech-Unternehmen aufzubauen und neue Märkte für Lasertechnologien „Made in Mittweida“ zu erschließen. Gestartet ist die Firma neben der Geschäftsführung mit fünf Mitarbeitern, mittelfristig soll die Mitarbeiteranzahl auf mehr als zwanzig anwachsen.

Der Grundstein für diese Entwicklung wurde bereits vor über zehn Jahren am Laserinstitut Hochschule Mittweida gelegt. In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Innoprofile-Nachwuchsforschergruppe „Rapid Microtooling mit laserbasierten Verfahren“ beschäftigten sich die Mittweidaer Nachwuchswissenschaftler und heutigen Firmengründer mit schnell abgelenkter brillanter Laserstrahlung und den daraus erwachsenden Möglichkeiten für eine Hochgeschwindigkeitslaserbearbeitung bei sehr hoher Laserleistung. Die am Markt verfügbaren Scanner konnten die Geschwindigkeiten und die Genauigkeitsanforderungen nicht erfüllen. So begann die mehrjährige Entwicklung eigener Hochleistungsscangeräte. Im Jahr 2016 waren erste industrienahe Prototypen des Polygonscanners verfügbar und es zeigte sich ein reges Interesse seitens der laserbearbeitenden Industrie.

Mit gründungsfreudigen Mitarbeitern, Startkapital und einem überzeugenden Businessplan konnte mit Unterstützung durch die Hochschule Mittweida der Gründungsprozess durchlaufen und die Ausgründung vollzogen werden. Die Hochschule begleitet die Neugründung in den nächsten Jahren weiter. Hierfür wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Hochschule Mittweida und dem Unternehmen geschlossen. Die unmittelbare Nähe zum Laserinstitut der Hochschule Mittweida und zum Hochschulcampus sind gerade in der Startphase ein großer Vorteil für das junge Unternehmen.

Weitere Informationen zur MOEWE Optical Solutions GmbH sind hier verfügbar.

Text: Prof. André Streek, Robby Ebert, Annett Kober
Fotos: Hochschule Mittweida