Fokus Forschung: Statistik gegen Malaria

Fokus Forschung: Statistik gegen Malaria

Forschung, Konferenzteilnahmen, Forschungsprojekte

Prof. Kristan Schneider analysiert Daten von Malariaerregern | Festvortrag auf Konferenz in Indien

Symbolbild einer Komponentenanalyse
Hauptkomponentenanalyse

Das Projekt „Tracking antimicrobial resistance and diagnostics-efficiency in malaria by molecular in tribal areas in India“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Mittweida und dem National Institute for Tribal Helath der Indian Councial of Medical Research (ICMR-NIRTH), das vom BMBF und der ICMR gefördert wird. Die ICMR ist die wichtigste Einrichtung für biomedizinische Forschung in Indien, vergleichbar mit dem Robert-Koch-Institut in Deutschland.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer Monitoringplattform für Medikamentenresistenz und Diagnoseeffizienz bei Malaria in indischen Stammesgebieten. Indien ist das Land außerhalb Afrikas mit dem höchsten Aufkommen an Malariaerkrankungen. Stammesgebiete in Indien sind besonders betroffen. Obwohl sie einen geringen Teil der Gesamtbevölkerung ausmachen, tritt ein Großteil der Infektionen in solchen Gebieten auf. Malaria zählt neben Tuberkulose und HIV/AIDS zu einer der „großen“ Infektionskrankheiten. Jährlich kommt es weltweit zu ca. 250 Millionen Erkrankungen und einer halben Million Todesfällen. Die Ausrottung von Malaria ist den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verankert. Da es keine zuverlässige Immunisierung gegen Malaria gibt, sind Kontrollprogramme auf zuverlässige Diagnostik und Medikamente angewiesen. Medikamentenresistenz bei Malaria ist ein ernstzunehmendes Problem, das das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen stellt. Ähnlich verhält es sich bei der Verbreitung von Erregern, die nicht von Malaria-Schnelltests erkannt werden. Beide Themen stehen im Fokus des Projekts. Im Zuge des Projekts sammeln die Partner am ICMR-NIRTH genetische Daten von Malariaerregern, die an der Hochschule Mittweida analysiert werden. Dazu werden im Projekt spezielle statistische Methoden für die Analyse solcher Daten entwickelt. An der Hochschule Mittweida forschen Prof. Kristan Schneider, Piere Marie Ngougoue Ngougoue und Christian Tsoungui Obama an dem Projekt.

Das Projekt läuft über einen Zeithorizont von Sommer 2020 bis 2023. Die mit dem Projekt verbundene Mobilität wurde aufgrund der COVID-19 Pandemie auf einen regelmäßigen virtuellen Austausch umgestellt. Als besondere Auszeichnung der erfolgreichen Zusammenarbeit wurde Prof. Kristan Schneider war der wissenschaftliche Gastvortragende bei den Feierlichkeiten zum 38. Gründungstag des ICMR-NIRTH.

Text und Fotos: Prof. Kristan Schneider