Fokus Forschung: Hydrogen Days in Prag

Fokus Forschung: Hydrogen Days in Prag

Forschung, Konferenzteilnahmen, Forschungsprojekte

Expert:innen tauschen sich zum Grünen Wasserstoff als Energieträger aus | Hochschule Mittweida mit zwei Vorträgen dabei

Zwei männliche Personen stehen hinter einem Pult, im Hintergrund ist eine Folie mit dem Veranstaltungstitel eingeblendet
Dr. Johannes Näther (links) und Dr. Volker Wannack referierten auf den Hydrogen Days in Prag

In Prag trafen sich vom 29. bis zum 31. März 2023 Expert:innen rund um das Thema Wasserstoff. Grüner Wasserstoff als Energieträger stellt einen wichtigen Baustein für die Energiewende in Deutschland und Europa dar. Auf der internationalen Konferenz wurden verschiedene Szenarien für die Transformation des Energiesektors vorgestellt und unter den Fachleuten diskutiert. Neben den politischen Roadmaps verschiedener Länder wurden unter anderem Szenarien für einen europäischen Wasserstoffmarkt, dessen Akteure und mögliche Kontrollmechanismen dargestellt. Neben den Überlegungen zur Verwendung von Wasserstoff wurden Fortschritte bei den Technologien zum Thema Erzeugung und Transport präsentiert.

Die Hochschule Mittweida war gleich doppelt vertreten.

Dr. Volker Wannack vom Blockchain Competence Center Mittweida sprach zum Thema „Blockchain-basierter Wasserstoffmarkt (BBH2)“ und verwies damit auf einen möglichen Paradigmenwechsel für einen klimafreundlichen und nachhaltigen Strukturwandel im Energiemarkt. Die Blockchain könne unter anderen den Nachweis von grünem Wasserstoff fälschungssicher abbilden, damit aufwendige Zertifizierungsverfahren obsolet machen und gleichzeitig Handelsprozesse vollautomatisiert abwickeln. Das Projekt, das am Anfang steht und in Kooperation mit Verkehrsunternehmen, Regulierungsbehörden, Energiewirtschaftsunternehmen, politischen Institutionen, Industrienetzwerken und Universitäten durchgeführt wird, wird demnächst in einem separaten Artikel vorgestellt.

Dr. Johannes Näther von der Arbeitsgruppe Verfahrens- und Oberflächentechnik (Fakultät INW) stellte die neuesten Entwicklungen im Projekt IT-PEM2.0 vor. Die Arbeitsgruppe befasst sich mit der Optimierung der Wasserelektrolyse. Mit Hilfe der galvanischen Pulsabscheidung werden nanoskalige Katalysatorpartikel aus Iridium und Ruthenium auf Titanelektroden abgeschieden, um den Energie- und Ressourceneinsatz bei der Spaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff zu senken. Das Projekt läuft seit November 2021 in Kooperation mit dem Westfälischen Energieinstitut und dem Institut für Energie- und Umwelttechnik in Duisburg. Im Juli startet eine weiteres international Forschungsprojekt mit den Kollegen der Universität in Prag. Zusammen mit dem Fraunhofer IFAM in Dresden und der Universität Timisoara wird weiter an effizienteren Herstellungsverfahren für PEM-Elektrolyseure gearbeitet werden.

Text und Foto: Dr. Johannes Näther, Dr. Volker Wannack