Landschaft und Bauen

Referent: Alexander Stahr, HTWK Leipzig

Geometrische Individualität, großmaßstäbliche Dimensionen sowie ein quantitativ hohes Maß mechanischer Beanspruchung sind grundlegende technische Merkmale von Architektur. Die bisher bekannten additiven Fertigungsverfahren auf Basis metallischer Rohstoffe sind allesamt ungeeignet, um Bauteile für bauliche Konstruktionen unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herzustellen. Vorgestellt wird ein neuartiger Ansatz zur Realisierung von Bauteilen und Baugruppen aus Stahl auf der Basis von Ausgangsmaterialien in Form von Granulaten und gekoppelter Laserstrahl-Technologie. Darüber hinaus wird ein direkt auf den Druckprozess ausgerichtetes, integrales Konzept vorgestellt, bei dem die erforderlichen Druckdaten in einem parametrischen Planungsprozess generiert werden.

Referent: Laurens Faure, Sandhelden GmbH & Co. KG

Eine Vielzahl an Unternehmen in der Baubranche beschäftigt sich bereits mit der additiven Fertigung (3D-Druck) und deren neuartigen Möglichkeiten in der Prozess- und Produktentwicklung. Dabei werden vor allem gängige Materialien wie Beton weiterentwickelt und die bestehenden Prozesse dafür weiter optimiert. Mit Sandhelden bieten wir mit Sand zwar ein bekanntestes Material an, jedoch ändern wir deren klassische Wahrnehmung als loses Mischmaterial und formen es zu einzigartigen Objekten, Designs und Bauprodukten. Dabei steht neben dem Material auch die Möglichkeiten der additiven Fertigungstechnologie im Fokus.

Referent: Dirk John, Software-Service John GmbH

Häufig liegen Planungsdaten von Wohngebieten, Parkanlagen oder Umbaumaßnahmen nur als 2D-Zeichnung vor. Vor allem Laien haben hier Schwierigkeiten, sich das Ergebnis exakt vorzustellen. Speziell dazu hat die Software-Service John GmbH das Tool VIS-All(R) 3D entwickelt. Der Vortrag zeigt die Umwandlung dieser Daten in eine interaktive 3D-Szene unter Nutzung von OpenData der Landesvermessungsämter. Innerhalb von VIS-All(R) 3D ist der Nutzer in der Lage, die 3D- Elemente anzuwählen, deren Eigenschaften zu editieren und auf diese Art und Weise Planungsszenarien sowie Verschattungen zu simulieren und "Was-wäre-wenn"- Analysen durchzuführen. Als Exportformate stehen unter anderem gängige Formate für den 3D-Druck zur Verfügung. Praxisbeispiele unter anderem mit unserem Partner 3D-Druckshop Gräfenroda runden den Vortrag ab.

Referent: Ulf Teller, ULFTELLER 3D Druck

Nachdem inzwischen flächendeckend für Deutschland digitale Daten von Gebäuden und Gelände vorliegen, macht es Sinn, darüber nachzudenken, Planungsmodelle mit 3D-Druck-Verfrahren herzustellen. Im Vortrag wird die Prozesskette beschrieben von der Datenbeschaffung bis zum fertigen Planungsmodell. Was ist dabei zu beachten? Welche Erfahrungen hat der Vortragende in den letzten 12 Jahren gesammelt? Was verändert sich?

Referent: Patrick Maiwald, Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden

Der Beton-3D-Druck (B3D) bietet die Chance für einen signifikanten Wandel aus baumaschinentechnischer und wirtschaftlicher Sicht. Der konventionelle Betoneinbau ist sehr arbeits- und kostenintensiv. Besonders die Schalungskosten nehmen mit 25% bis 35% einen hohen Anteil an den Gesamtkosten und der Bauzeit ein. An dieser Stelle setzt der B3D an. Die Zielstellung der verschiedenen Verfahren ist eine schalungsfreie Herstellung der Betonteile mittels kontinuierliche 3D-Formung des Frischbetons. Dabei können die Lösungsansätze grundlegend in zwei Anwendungsgruppen - die "additiven Verfahren" und die "indirekt additive Verfahren" - unterschieden werden. Dieser Beitrag soll daher den Status Quo der automatisierten und schalungsfreien B3D-Verfahren behandeln sowie einen Überblick über bereits in der Praxis umgesetzte Projekte geben.