Fokus Forschung: Freie Bahn für Perspektiven in der Lausitz

Fokus Forschung: Freie Bahn für Perspektiven in der Lausitz

Forschung, Forschungsprojekte

Verbundprojekt „PerspektiveArbeit Lausitz (PAL)“ erhält Förderzusage für fünf Jahre - Hochschule Mittweida ist Koordinator – Start am 01. November 2021

Zwei Personen stehen vor einer virtuellen Wand mit Elementen, im Hintergrund Tagebaulandschaft der Lausitz
Nutzung eines KI-basierten Assistenzsystems vor dem Strukturwandel der Lausitz

27 Partner und eine Laufzeit von fünf Jahren – das sind die Eckdaten von PAL, dem neuen Verbundprojekt an der Hochschule Mittweida. PAL steht dabei für „PerspektiveArbeit Lausitz – Kompetenzzentrum für die Arbeit der Zukunft in Sachsen und Brandenburg“.

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die Hochschule Mittweida, die Technische Universität Dresden, die Westsächsische Hochschule Zwickau, 18 Unternehmen, 5 Netzwerkpartner sowie derzeit 14 Assoziierte Partner kooperieren im Projekt.

Künstliche Intelligenz als Wegbereiter für gesunde, effektive und attraktive Arbeit

Kernziel des Vorhabens ist die Etablierung eines Kompetenzzentrums, in dem alle Interessierten aus Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft KI für die industrielle Praxis erleben und ausprobieren können. Das Kompetenzzentrum „PerspektiveArbeit Lausitz“ ist dabei kein zentraler Ort in Südbrandenburg oder Nordsachsen, sondern es wird seine Lösungen über verteilte Orte entwickeln, demonstrieren und dazu informieren.

Die Künstliche Intelligenz, kurz als KI bezeichnet, durchdringt immer mehr Bereiche unserer Lebens- und Arbeitswelten. Insbesondere bei der Gestaltung der Arbeitswelten wird zum Schutz der Menschen und im Sinne der nachhaltigen Prozessgestaltung mehr und mehr auf KI-gestützte Systeme zurückgegriffen. KI ist beispielsweise im Spiel, wenn Mensch und Anlage ohne trennende Schutzgitter oder klassische Programmierung zusammenarbeiten, wenn Algorithmen und Visualisierung die Entscheidungen in der Produktionsorganisation unterstützen oder wenn Erfahrungswissen im Unternehmen digital verfügbar wird.

Wichtige Anwender sind die regionaltypisch starken Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik und produktionsnahe Dienstleistungen.

Mit dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung und dem damit initiierten Strukturwandel steht die Region Lausitz vor der großen Herausforderung, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu stärken und neue Wachstumspotentiale zu erschließen, um die Attraktivität der Region zu erhalten, weiter zu erhöhen und damit Menschen zum Bleiben und Wiederkommen zu bewegen. Durch die Nutzung innovativer KI-gestützter Ansätze bei der Gestaltung der Arbeitsprozesse werden Forschungslücken mit und für die beteiligten Firmen und Sozialpartner der Lausitz zu dieser Thematik geschlossen, adäquate Transferstrukturen geschaffen und dabei praxistaugliche humane und effektive Lösungen von KI-Anwendungen für die beteiligten Unternehmen erstellt.

Hochschule Mittweida koordiniert Verbund

An der Hochschule Mittweida sind Prof. Leif Goldhahn (Professur Produktionsinformatik), Prof. Alexander Winkler (Professur Fertigungsautomatisierung) und Prof. Thomas Villmann (Professur Computational Intelligence und Techno-Mathematik) mit ihren jeweiligen Forschungsgruppen in das Vorhaben involviert.

Prof. Leif Goldhahn ist Koordinator des gesamten Projektkonsortiums. Gemeinsam mit Robert Eckardt, der als Leiter der Geschäftsstelle PAL tätig sein wird, ist er der Ansprechpartner für alle Belange im Vorhaben.

„Der bewilligte Projektantrag ist das erste Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit der hier beteiligten ganz unterschiedlichen Partner“, freut sich Prof. Uwe Mahn, Prorektor Forschung an der Hochschule Mittweida. „Der Transfer von Ergebnissen aus der Forschung in die Wirtschaft wird beflügelt mit dem Ziel, eine ganze Region mit ihren Menschen voranzubringen. Unsere Hochschule beweist mit der Koordinatorenrolle einmal mehr ihre Kompetenz und Vertrauensbasis im Bereich der drittmittelunterstützten Forschung.“

Gefördert wird das Vorhaben aus der Fördermaßnahme „Zukunft der Arbeit: Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung. Erste Wettbewerbsrunde: Gestaltung neuer Arbeitsformen durch Künstliche Intelligenz“ im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ des BMBF. Fachlich und administrativ betreut wird das Vorhaben darüber hinaus vom Projektträger Karlsruhe (PTKA).

Bereits am 26. November 2021 erfolgte digital das interne Kick-off-Meeting, an welchem zunächst die 4 Hochschulen mit ihren 14 Professuren teilnahmen. Während dieses Meetings wurden Arbeitspakete und die Organisationweisen konkretisiert und damit erste Schritte der Zusammenarbeit gegangen.

Das öffentliche Kick-off-Meeting soll am 22. und 23. Juni 2022 in der Lausitz stattfinden. Details dazu werden folgen.

Kontakt:
Prof. Leif Goldhahn
Robert Eckardt

Text: Prof. Leif Goldhahn und Team
Fotos: Panthermedia / Montage: TU Dresden (1), Hochschule Mittweida (2)