Zukunftsfähige Strategien in der Additiven Fertigung

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Referent:in: Leif Bretschneider, TU Bergakademie Freiberg, Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung (IMKF)

Die additiven Fertigungsverfahren Binder Jetting (BJT) und Pastenextrusion (MEX-CRB) zeigen sich als vergleichsweise materialoffene Technologien. Statt konventionellen, meist petrochemischen, 3D-Druck-Materialien, lassen sich so auch Reststoffe aus industrieller und landwirtschaftlicher Produktion verarbeiten. Das Reallabor SAMSax (Sustainable Additive Manufacturing in Saxony) an der TU Bergakademie Freiberg lädt seit Frühjahr 2022 kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus Sachsen ein, ihre Reststoffe hinsichtlich deren Eignung für die additive Fertigung zu untersuchen. Seitdem wurden mehr als 50 Reststoffe analysiert und innovative Use-Cases entwickelt. Dieser Beitrag erläutert Prozesse und Ausstattung des Reallabors und gibt Einblicke in die Fertigung ausgewählter Prototypen.

Referent:in: Joschka Röben, Röben UG

Das Lösungsmittel Isopropanol (IPA) wird in der additiven Fertigung als Reinigungsmittel für 3D-Druck Erzeugnisse auf Basis des „Resin 3D-Drucks“ (auch SLA, Stereolithographie) genannt, genutzt. Dabei verschmutzt es, verändert sich chemisch aber nicht, sodass es recycelbar ist. Viele Verwender aus dem Klein- und Mittelstand haben nun das Problem, das ihre Mengen gewerblicher Natur sind, aber zu klein für große Entsorger sind. Fa. Röben bietet einen Kreislauf aus Neuversand und anschließender Rücknahme mit Recycling an. Aus einem bislang linearen Produkt, erschaffen wir somit ein zirkuläres Produkt. Die Verwandlung des Isopropanol in ein Kreislaufprodukt spart bis zu 70% CO2 ein. Hierbei besteht für Fragen der Umweltbilanz und laufender Verbesserung der Verfahrenstechnik eine Kooperation mit der TU-Clausthal und dem Clausthaler Umwelttechnik-Institut.

Referent:in: Marcus Witt, METROM Mechatronische Maschinen GmbH

Seit die Zuverlässigkeit weltweiter Lieferketten immer mehr infrage gestellt werden muss, bekommen die additive Fertigung und die Wiederherstellung von Bauteilen wieder mehr in den Vordergrund. An 2 Fallbeispielen soll dabei die Herangehensweise für die Herstellung und auch das sogenannte Remanufac-turing von der ersten Idee bis zur Realisierung gezeigt werden. Eine wirtschaftliche Bewertung stellt hierbei jedoch auch dar, unter welchen Voraussetzungen sich die Ersatzteilherstellung überhaupt lohnt und es wird hinterfragt ob trotz höherer Kosten zukünftig bestimmte Bauteilgruppen lohnenswert werden könnten.

With people questioning how reliable global supply chains are, additive manufacturing and remanu-facturing components are becoming more important again. We'll use two case studies to show how to make and remake things from the start to finish. But an economic assessment will also show the conditions under which it's worth producing spare parts. We'll also have to think about whether certain component groups could be worth it in the future, even if it costs more.