Fokus Forschung: Die Zukunft ist digital

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Forschung, Veranstaltungen

Erster gemeinsamer Workshop der Fakultäten Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen zum Thema „Forschung und Lehre im Kontext der 4. Industriellen Revolution“ am 27. September 2016

 

Auf dem Gebiet der industriellen Automation ist der Begriff Industrie 4.0 in aller Munde. Fertigung und Robotik, Montage und Logistik, Mensch und Automation, Information und  Energie: an den Schnittstellen heutiger Systemgrenzen entwickeln sich neue Technologien. Das verändert die Arbeit von Ingenieuren ebenso wie die von Betriebswirten.

 

 

Einen interdisziplinären Blick auf die Herausforderungen in Forschung und Lehre warfen die Fakultäten Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Mittweida. Gemeinsam mit dem Prorektorat für Forschung und Entwicklung hatten sie für Dienstag, den 27. September 2016 , zu ihrem ersten gemeinsamen Workshop eingeladen, der sich mit über 60 Teilnehmern aus Industrie, Forschung und Lehre einer großen Resonanz erfreute.

Anlass für den Workshop gaben das kürzlich gestartete Projekt mit dem Titel „Innovationsvorhaben Profilschärfung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Arbeitspaket 1: Industrie 4.0 - Systematik einer durch moderne Automation gekennzeichneten Fertigungslinie (smart factory)“ sowie zwei neue Bachelor-Studiengänge mit Inhalten zu Industrie 4.0 - Themen: „Industrial Management“ und „Automation - Industrie 4.0“. Das Forschungsvorhaben lauft von Februar 2016 bis Dezember 2018 und wird aus der „Forschungsprojektförderung des Landes Sachsen“ finanziert.

Für den an der Fakultät Ingenieurwissenschaften angesiedelten Studiengang „Automation - Industrie 4.0“ unterzeichneten die Hochschule Mittweida und die Siemens Professional Education (SPE) im Rahmen des Workshops einen Kooperationsvertrag. Die beiden Partner vereinbarten die Zusammenarbeit beim dualen Studienmodell, das Bachelorausbildung und Berufsausbildung kombiniert. Dieses Modell funktioniert in der Weise, dass sowohl Ausbildungsinhalte gegenseitig anerkannt werden, aber auch die Studierenden im Bachelorstudiengang zweimal für jeweils ein Semester beurlaubt werden, um die berufspraktischen Inhalte zu absolvieren. Die Ausbildung dauert vier Jahre und schließt sowohl mit dem Bachelor of Engineering als auch mit einem IHK-Berufsabschluss, z.B. als Industriemechaniker, ab.

Im Eröffnungsvortrag zeigte Andre Koberg, stellvertretendes Mitglied des Vorstandes der Sächsischen Aufbaubank (SAB), Fördermöglichkeiten und Erfahrungen aus der Förderung auf. Anschließend stellten Wissenschaftler der Hochschule die derzeit in Mittweida durchgeführten Forschungsprojekte mit Bezug zu Industrie 4.0 vor  und präsentierten ihre Arbeitsstände.

Beispielsweise stellte Christian Thormann M.Sc, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Alexander Winkler, einen an der Hochschule Mittweida modifizierten Roboter vor, der dank 3D-Kameratechnik und vielfältigen Sensoren sehen und fühlen gelernt hat. In der Praxis können solche Roboter eingesetzt werden, um Hindernisse zu erkennen und auf diese entsprechend zu reagieren. Andere Vorträge befassten sich mit der virtuellen Entwicklung und technischen Lösungen zur energetischen Absicherung von Fertigungsprozessen oder mit dem Controlling im neuen Umfeld der Industrie 4.0.

Ein weiterer Höhepunkt des Workshops war die Verleihung des Gerhard-Neumann-Preises. Die Fakultät Ingenieurwissenschaft vergab den Preis in diesem Jahr an den Mittweidaer Maschinenbau-Absolventen Kornelius Werner M.Eng. für seine herausragende Masterarbeit zum Thema „Untersuchung zum Einfluss von Axialentlastungsbohrungen in Wasserumwälzpumpen“.

Der Workshop bildete mit seinen Inhalten aus Forschung und Lehre einen Auftakt, um in den folgenden Jahren mit weiteren Workshops zu dieser Thematik Forschungsergebnisse vorzustellen und den Wissenstransfer zu den Unternehmen in der Region zu fördern.

Fotos: Helmut Hammer, Dr. Annett Raupach (Foto 2 + 6)