Fokus Forschung: Nachwuchsförderpreis der DGO geht 2022 wieder nach Mittweida

Fokus Forschung: Nachwuchsförderpreis der DGO geht 2022 wieder nach Mittweida

Forschung, Konferenzteilnahmen, Kooperative Promotionen, Nachwuchsforschung

Dr. Johannes Näther erhält den Preis für seine Forschungsarbeit zur galvanischen Abscheidung von Iridium

Blick auf eine Bühne, im Hintergrund wird der Tietle der Forschungsarveit udn der Preis angekündigt, klein sind drei Personen zu sehen
Preisübergabe an Herrn Dr. Johannes Näther durch Herrn Prof. Dr. Paatsch (DGO)

Die ZVO (Zentralverband für Oberflächen e.V.) Oberflächentage fanden in diesem Jahr in Leipzig statt und im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wurde auch der Nachwuchsförderpreis der „Deutschen Gesellschaft für Oberflächen“ (DGO) überreicht. In diesem Jahr wurde Herr Dr. Johannes Näther, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Mittweida, für seine Forschungsarbeit zur galvanischen Abscheidung von Iridium mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Nach 2019 mit dem Preisträger Dr. Rayko Ehnert (Link zur Newsmeldung) geht der Preis schon zum zweiten Mal nach Mittweida.

Gerade das Edelmetall Iridium zeichnet sich durch seine hohe Härte, Korrosionsbeständigkeit und gute elektrische Leitfähigkeit aus und ist dadurch ein interessanter Werkstoff, z.B. als alternative Kontaktoberfläche. Des Weiteren besitzt Iridium/Iridium Oxid eine sehr hohe katalytische Aktivität und Langlebigkeit für die Sauerstoffbildungsreaktion und spielt in der Polymerelektrolyt-Membran-Elektrolyse (PEM-Elektrolyse) eine wichtige Rolle. Dass Iridium in der Galvanotechnik bisher keine Beachtung gefunden hat, ist auch darin begründet, dass zurzeit keine kommerziellen Iridium-Elektrolyte zur Verfügung stehen, sodass hier durchaus ein Forschungs- und Entwicklungsbedarf bestand. Mithilfe der galvanische Abscheidung von Iridium aus wässrigen Systemen werden die abgeschiedenen Iridium Schichten und deren Anwendungspotenziale ausgelotet. Dabei steht das Natriumhexabromoiridiat(III) als Ausgangsverbindung für die Elektrolytformulierung im Fokus. Die galvanotechnische Applikation bietet hierbei große Vorteile, denn es können damit kostengünstig und mit hoher Selektivität dünne Schichten aufgebracht werden. Im Rahmen der Untersuchungen werden die Badparameter ermittelt und deren Einflüsse auf die Schichtabscheidung diskutiert. Als potenzielle Anwendungsgebiete werden zum einem die galvanische Abscheidung dünner Iridium Schichten für Steckkontakte im Elektronikbereich und zum anderen die galvanische Abscheidung von Iridium Nanopartikeln auf Titansubstraten für die PEM-Elektrolyse für nachhaltige und ressourceneffiziente Anwendungen eröffnet.

Im Rahmen einer kooperativen Promotion zwischen der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz und der Hochschule Mittweida konnte Johannes Näther 2021 seine Promotion erfolgreich abschließen (Link zur Newsmeldung).

Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Johannes Näther!

Text: Prof. Frank Köster
Fotos: Sven Hobbiesiefken