Fokus Forschung: Iridiumschichten werden unter die Lupe genommen

Fokus Forschung: Iridiumschichten werden unter die Lupe genommen

Forschung, Forschungsprojekte

Forschungsgruppe lud zum Treffen

Teilnehmer am Projekttreffen: (v. l. n. r.) Prof. Frank Köster (HS MW); Martin Gampe (B&B Sachsenelektronik GmbH); Dr. Frank Erler (TZO GmbH); Claudia Schörbel (FEM); Christian Grieger (HSMW); Dr. Renate Freudenberger (FEM); Dr. Wolgang Klöck (Helmut Fischer GmbH); Bernd Endres (Gramm Technik GmbH); Johannes Näther (HSMW); Dr. Christian Holzapfel (Schleifring GmbH); Dr. Friedrich von Stutterheim (Metakem GmbH)

Am 08.12.2015 lud die Projektgruppe „Iridiumschichten“ um Prof. Köster zum ersten Treffen des projektbegleitenden Ausschusses an die Hochschule nach Mittweida ein. Eingeladen waren Experten aus der Industrie, die sich über den aktuellen Fortschritt des Projektes „Nasschemische Elektrolyt- und Prozessentwicklung sowie Charakterisierung von Iridium- und Iridiumlegierungsschichten für Kontaktanwendungen“ informieren und mit Ihrer Fachkompetenz Anregungen für die weitere Forschung geben wollten.

Das Forschungsvorhaben wird von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF) gefördert,  läuft über 24 Monate und ist seit Juli dieses Jahres in der Fakultät Ingenieurwissenschaften in der Fachgruppe Fertigungs- und Werkstofftechnik angesiedelt. Im Fokus der Forschung steht die Entwicklung eines Elektrolyten für die galvanische Abscheidung von Iridium aus wässrigen Lösungen. Hierdurch soll das Edelmetall für Anwendungen in der Elektroindustrie interessanter und nutzbar gemacht werden. Neben der galvanischen Prozessentwicklung übernimmt die Hochschule auch die Charakterisierung der Schichten. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen dabei Härteeigenschaften und Verschleißverhalten der erzeugten Beschichtungen, sowie der elektrische Übergangswiderstand, da diese Eigenschaften für eine Anwendung im Kontaktbereich vom besonderem Interesse sind.

Parallel zur Elektrolyt- und Prozessentwicklung an der Hochschule Mittweida realisiert das Institut für Edelmetallforschung FEM in Schwäbisch Gmünd die Simulation der elektrochemischen Abscheidung. Durch die moderne Software kann die Abscheidung im Vorfeld simuliert werden. Außerdem ist es möglich, das Simulationsmodel auf der Grundlage von Schichtdickenmessungen am realen Substrat so zu optimieren, dass präzise Aussagen über das Elektrolytverhalten bei veränderten geometrischen Bedingungen möglich sind. Hierdurch kann das Upscaling vom Labormaßstab zum Technikum bzw. in die industrielle Fertigung deutlich verkürzt werden.

An dem Treffen nahmen Experten aus den verschiedensten Bereichen der Oberflächentechnik teil. So waren neben möglichen Anwendern aus der Elektroindustrie auch Hersteller für Chemie und Anodenmaterialien, Spezialisten zur Korrosionsprüfung und Hersteller der benötigten Analysegeräte am Projekttreffen beteiligt. Das nächste Treffen wird Mitte nächsten Jahres in Schwäbisch Gmünd stattfinden.

Weitere Informationen zum Forschungsvorhaben: Link

Text: Johannes Näther       

Foto: Michael Markus