Fokus Forschung: Von FET, 3-SAFE und Hasenpest-Erregern

Fokus Forschung: Von FET, 3-SAFE und Hasenpest-Erregern

Forschung, Veranstaltungen

2. Tag der Forschung und Vergabe des Wissenschaftspreises 2017

Prof. Gerhard Thiem eröffnet <br> den 2. Tag der Forschung

Wer wissen wollte, was man unter FET versteht, wer 3-SAFE ist oder was Hasenpest an der Hochschule Mittweida zu suchen hat, der war beim 2. Tag der Forschung genau richtig.

Prof. Gerhard Thiem als amtierender Prorektor für Forschung und Entwicklung begrüßte die rund 50 Gäste und eröffnete das Wissenschaftsjahr 2018. Er stellte in seinem Vortrag die Forschungsleistungen der Hochschule im letzten Jahr vor und  gab einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen sowie Teilnahmen an Forschungsmessen im Wissenschaftsjahr 2018.

Anschließend referierte Birgit Benz vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst über Fördermöglichkeiten für Forschungsvorhaben innerhalb der Europäischen Union. Mit einem Fördervolumen von ca. 75 Milliarden Euro über eine Dauer von 7 Jahren stellt das Rahmenprogramm HORIZON 2020 die weltweit umfangreichsten Fördermittel zur Verfügung. Die Zentrale EU-Serviceeinrichtung Sachsen (ZEUSS) des SMWK hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr europäische Forschungs- und Innovationsprojekte mit sächsischer Beteiligung zu realisieren und damit das Volumen der europäischen Forschungsförderung für Sachsen weiter zu steigern. In Zusammenarbeit mit dem Referat Forschung werden dort interessierte Antragsteller beraten und Projektanträge erarbeitet. Birgit Benz erläuterte die Rahmenbedingungen der europäischen Förderpolitik und stellte die Programmstruktur von HORIZON 2020 vor. So steht FET beispielsweise für künftige und neu entstehende Technologien (Future and Emerging Technologies) im Teilgebiet „Wissenschaftsexzellenz“. FET fördert die exzellenzorientierte Verbundforschung mit dem Ziel, neue innovative Technologiefelder zu öffnen.
Die Anforderungen für eine EU-Förderung sind hoch, jedoch machbar, was erfolgreiche Projekte, wie z.B. SEMI40 mit der Hochschule Mittweida als Partner, beweisen.
Die Präsentation von Birgit Benz ist im Zentralen Informationsportal (ZIP) verfügbar.

Im anschließenden Programmteil standen die Nachwuchsforscher der Hochschule im Mittelpunkt. Zwei der vier aktuell laufenden Nachwuchsforschergruppen der Hochschule Mittweida stellten sich und ihre Forschungsschwerpunkte dem Publikum vor.

Projektleiter Prof. Dirk Pawlaszczyk (Fakultät CB) informierte gemeinsam mit den beiden Nachwuchsforschern Philipp Engler und Heiner Winkler über die Gruppe 3-SAFE - Security and Safety Solutions for Automation and Fabrication Environments. Das zentrale Vorhaben der Forschungsgruppe ist die Erhöhung der IT-Sicherheit in Produktion und Automation. Mit speziell zugeschnittenen Lösungen sollen vor allem sächsische Unternehmen gegen die mit steigender Automation ebenfalls zunehmenden Angriffspunkte von Hackern geschützt werden.

Dr. Kristina Helle und ihre Kollegen stellten die jüngste unserer Nachwuchsforschergruppen vor. Bei AGILE PUBLIKA - Erschließung von mobilen Sensordaten für die Publikumsforschung durch interaktive maschinelle Lernverfahren handelt es sich um eine Zusammenarbeit der Fakultäten Angewandte Computer- und Biowissenschaften und Medien sowie der TU Dresden. Projektziel ist die Entwicklung eines Beobachtungssystems für komplexe Publikumsbewegungen, basierend auf in Echtzeit gesammelten Sensor- und Social-Media-Daten.

Maryam Alipour stellte im Anschluss ihr Promotionsthema „Topological aspects of the security, reliability and monitoring of communication networks“ vor. Die Iranerin promoviert im kooperativen Verfahren an der TU Bergakademie Freiberg und wird an der Hochschule Mittweida von Prof. Peter Tittmann betreut,

Matthias Baumgart (Leiter Referates Forschung), der die gesamte Veranstaltung moderierte, gab anschließend einen Überblick über die Rahmenbedingungen für kooperative Promotionsverfahren an der Hochschule Mittweida und initiierte  eine Diskussion über Promotionsbedingungen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Dabei wurde sowohl der Blickwinkel der Promovenden als auch der betreuenden ProfessorInnen deutlich

Nach der Kaffeepause wurde es dann bei der Vergabe des Wissenschaftspreises 2017 spannend. Insgesamt 7 Bewerbungen waren im Vorfeld von Mitgliedern der Senatskommission Forschung bewertet worden. Nun verblieben den Kandidatinnen und Kandidaten genau drei Minuten Zeit, um ihr Thema dem Publikum und der Live-Jury vorzustellen, weitere zwei Minuten waren für Fragen vorgesehen. Die Themenpalette reichte dabei von den Hasenpest-Erregern über Kommunikationstechniken bis hin zur Estradiol-Forschung.

Knapp 2000 Punkte wurden in dem zweistufigen Verfahren insgesamt vergeben. Nach der Auswertung standen die Preisträger fest:

Der mit 500 Euro dotierte Wissenschaftspreis der Hochschule Mittweida 2017 wurde an Maik Benndorf für seine Arbeit zur „Signalverarbeitung auf Mobilen Endgeräten im Kontext von Katastrophen“ verliehen.
Der zweite Platz ging mit 300 Euro an die Forschungsgruppe Computational Intelligence.

Der dritte Platz ging mit 200 Euro an die Forschungsgruppe bigM.

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!

Alle Daten zum Wissenschaftspreis können hier nachgelesen werden. Die Termine zur Bewerbung für den Wissenschaftspreis 2018 werden rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Text: Matthias Baumgart, Annett Kober
Fotos: Helmut Hammer