Hochschule Mittweida koordiniert EU-Forschungsantrag

Hochschule Mittweida koordiniert EU-Forschungsantrag

Fördermittel / Wettbewerbe, Nachwuchsforschung, Forschung, EU-Forschung

Forensiker leiten Konsortium aus 15 Staaten

Prof. Hummert, Fr. Dr. Fritzsche, Fr. Weiß (v.r.n.l.)

Bei der Verfolgung von Straftaten spielen mobile Endgeräte (Smartphones) eine immer wichtigere Rolle. Bei der Auswertung solcher Geräte als Spuren sind jedoch viele Fragen offen.

Die Fakultät Computer- und Biowissenschaften hat erstmals einen EU-Horizon2020-Antrag in der Rolle des Koordinators eingereicht. Horizon2020 ist das größte Forschungsrahmenprogramm der Welt und insgesamt mit über 70 Mrd. € ausgestattet. Das Konsortium beantragt insgesamt 7 Mio. €. Dazu bringt sie im Bereich Mobilfunkforensik 19 Partner aus 15 Nationen zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt zusammen. Zum Konsortium gehören acht Sicherheitsbehörden, vier Universitäten, drei Firmen, ein Standardisierungsinstitut, zwei NGOs und ein Forschungsinstitut. Das Projekt ist in der Ausschreibung: „Sichere Gesellschaften – Schutz der Freiheit und Sicherheit Europas und seiner Bürger“ verankert. Die angesprochenen Aufgaben sind von einer solchen Größe, dass eine einzelne Forschungseinrichtung diese nicht bewältigen kann.

EU-Direktmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Forschungsfinanzierung. Dennoch stellen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften solche Anträge nur selten, da sie mit großen administrativen und wissenschaftlichen Herausforderungen verbunden sind. Dem Team um Prof. Christian Hummert ist es mit Unterstützung des Referates Forschung, Frau Dr. Fritzsche und der Zentralen EU Service Einrichtung des SMWK (ZEUSS) nun erstmal gelungen ein solches Mammutprojekt zu stemmen.

Die Europäische Kommission wird in den nächsten fünf Monaten über den Antrag entscheiden. Schon jetzt ist der Antrag ein großer Erfolg für die HSMW. Insbesondere das geschaffene Netzwerk wird im Bereich der Digitalen Forensik Maßstäbe setzen. Zusätzlich verfügt die Hochschule nun über neue organisatorisch-administrative Kompetenzen für diese Art von Anträgen. Für die Hochschule Mittweida sind an dem Antrag neben Herrn Prof. Dr. rer. nat. Hummert, Prof. Dr. rer. pol. Pawlaszczyk, Prof. Dr. rer. nat. Labudde und Prof. Dr. rer. oec. Knauer beteiligt.

Der Projektantrag wurde unterstützt durch das Programm EUProNet des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Fördernummer WI631. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.