Fokus Forschung: FrEDA organisiert Montagedaten

Fokus Forschung: FrEDA organisiert Montagedaten

Forschung, Forschungsprojekte

Neues Forschungsprojekt in der Fakultät Ingenieurwissenschaften schafft technische Plattform

FrEDA ist die Kurzbezeichnung für Framework Enriched Data Assembly und steht für die Entwicklung eines neuartigen Framework zur mobilen Anreicherung, Auswertung und synergetischen Applikation von Daten für Montageverfahren in Fertigungsbetrieben.

Dieses neue Forschungsthema wird seit Anfang September von Professor Leif Goldhahn und seinem Team in der Fakultät Ingenieurwissenschaften, speziell dem Zentrum für innovative Arbeitsplanung und Arbeitswissenschaft (InnArbeit) bearbeitet. Forschungspartner ist die CIMPCS - Gesellschaft für Entwicklung von Betriebsorganisationssoftware mbH in Dresden.

Das Forschungsprojekt soll ein praxistaugliches und industrieorientiertes Framework als Middleware zwischen innovativen offenen, eventuell frei verfügbaren Mini- oder Kleinanwendungen einerseits und datenbankbasierter Software andererseits entwickeln. Mit dieser technischen Plattform (Framework) sollen für einzelne Fertigungsbereiche wie Laminatfertigung, Reverse Engineering oder Messdatenauf­nahme mittels verschiedener Apps spezifische Aufgaben nutzer- sowie lösungskonform aufgearbeitet und abgebildet werden. Beispielsweise lassen sich zukünftig montagebezogene Daten multimedial erfassen und automatisch dem Produkt zuordnen. Datenauswertungen und Arbeitsanweisungen werden aufgabenbezogen mobil verfügbar. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die immer komplexer werdenden Unternehmensprozesse und die damit verbundenen großen Datenmengen auf die für den betrieblichen Akteur notwendigen Informationen zu reduzieren.

Auf dem Markt für Endanwender mobiler Geräte werden bereits kleine Anwendungen (Apps) angeboten. Diese sind für den Kunden von Interesse, da diese jeweils eine spezifische Teilaufgabe lösen, IT-Systeme wie Office ergänzen oder die vielfältige Sensorik (z. B. Lagesensoren, Temperatursensoren, Bewegungssensoren) und Funktionalität (z. B. Kamera, Bluetooth-Schnittstelle) der Geräte nutzbar machen. Dabei werden Defizite wie unklare Datenhoheit, Ungenauigkeit, fehlende Transparenz oder Schnittstellen zu anderen Systemen, Werbung u.a. bewusst oder unbewusst in Kauf genommen. Dies ist für betriebliche Anwendungen jedoch ungeeignet.

Konkret soll daher eine technische Plattform (Framework) entwickelt werden, die die technischen Anforderungen der Endanwender abbildet, d.h. insbesondere die Komplexität senkt und ein schnelles und effizientes Entwickeln von spezifischen Anwendungen ermöglicht, wobei Fragen der Operabilität, Kompatibilität, Schnittstellen, mobilen Standards, Datenverfügbarkeit, Datenübertragung, Mehrmedialität und Datenhoheit beantwortet und einer Lösung zugeführt werden. Dies geschieht mittels einer fundierten Anforderungsanalyse mit Lastenhefterstellung, der szenarienbasierten Konzeption und einer technologischen Validierung im Labor an Beispielen aus dem Fertigungsbereich, speziell der Montage.

Das Forschungsprojekt läuft bis August 2020, Fördermittelgeber ist die Sächsische Aufbaubank – Förderbank – SAB.

   

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.