Fokus Forschung: Erstes H2020-Koordinatoren-Projekt startet am 1. Mai an der Hochschule Mittweida

Fokus Forschung: Erstes H2020-Koordinatoren-Projekt startet am 1. Mai an der Hochschule Mittweida

Forschung, Forschungsprojekte, EU-Forschung

EU-Projekt FORMOBILE führt forensische Beweisketten auf mobilen Endgeräten

„19 partners – 15 nations - 3 years - 7 Millions Euro – FORMOBILE – Grant Agreement has been signed“, selten hat eine E-mail so viel Freude hervorgerufen wie diese, die die verantwortlichen Professoren und das Referat Forschung in der vergangenen Woche erhielten. Bedeutet dies doch, dass die Hochschule Mittweida mit heutigem Stand als einzige HAW in Sachsen und eine von nur zwei in den neuen Bundesländern ein Horizon2020-EU-Projekt koordiniert.

FORMOBILE steht dabei als Abkürzung für den Projekttitel: „From Mobile phones to court - A complete FORensic investigation chain targeting MOBILE devices“, frei übersetzt in etwa: „Vom Handy bis zum Gericht – Eine lückenlose forensische Beweiskette auf mobilen Endgeräten“.

Beantragt wurde das Vorhaben im August 2018 von Prof. Christian Hummert und seinem Team von der Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften (Link), verankert wurde es in der Ausschreibung „Sichere Gesellschaften – Schutz der Freiheit und Sicherheit Europas und seiner Bürger“.

Das übergeordnete Ziel von FORMOBILE ist die Etablierung einer vollständigen forensischen End-to-End-Untersuchungskette, die auf mobile Geräte abzielt. Mobile Geräte, insbesondere Smartphones, stellen eine einzigartige Herausforderung für die Strafverfolgung dar. Straftäter verwenden Telefone, um kriminelle Handlungen zu kommunizieren, zu koordinieren, zu organisieren und durchzuführen. Dies gilt insbesondere für organisierte Kriminalität und terroristische Organisationen. Diese Entwicklung stellt die strafrechtliche Verfolgung vor neue Herausforderungen und es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Strafverfolgungsbehörden nach entsprechendem richerlichen Beschluss den Zugriff auf die auf mobilen Geräten gespeicherten Daten ermöglichen, um sie vertrauenswürdig und zuverlässig als Beweismittel zu verwenden.

Mit einem Fördervolumen von knapp 7 Millionen Euro vereint das Projekt insgesamt 19 Partner aus 15 Nationen, darunter acht Sicherheitsbehörden, vier Universitäten bzw. Hochschulen, drei Firmen, ein Standardisierungsinstitut, ein Forschungsinstitut und zwei nichtstaatliche Organisationen.

Projektstart ist der 1. Mai 2019, in der kommenden Woche findet am 9. und 10. Mai das Kick-Off-Meeting zum Forschungsvorhaben an der Hochschule Mittweida statt.

Dieses Projekt wird im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 832800 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union Horizon 2020 finanziert.

 

Text: Katrin Fritzsche, Annett Kober