Fokus Forschung: Mit Cyanidfreier Gold(I)-Synthese erfolgreich promovieren

Fokus Forschung: Mit Cyanidfreier Gold(I)-Synthese erfolgreich promovieren

Forschung, Kooperative Promotionen, Nachwuchsforschung

Rayko Ehnert entwickelt umweltfreundliches Galvanoverfahren für einen chemisch Gold-Elektrolyten

Rayko Ehnert steht vor Tafel während seiner Promotionsverteidigung

Rayko Ehnert startete sein Promotionsprojekt im Jahre 2015 in einem berufsbegleitenden und kooperativen Verfahren mit der SAXONIA Edelmetall GmbH, der TU Chemnitz sowie der Hochschule Mittweida. Das Promotionsverfahren wurde am 17.12.2020 an der TU Chemnitz mit einer erfolgreichen Promotionsverteidigung abgeschlossen.

Die Promotionsarbeit trug dem Titel: „Synthese von Gold(I)-Dithioharnstoff-Methansulfonat und dessen Anwendungsmöglichkeiten“.

Gruppenfoto mit Prof. Dr. Frank Köster (Hochschule Mittweida), Dr. Rayko Ehnert, Prof. Dr. Heinrich Lang (TU Chemnitz), Prof. Dr. Thomas Seyller (TU Chemnitz, Vorsitzender der Prüfungskommission)Inhalte der Arbeit sind die Darstellung von cyanidfreien Gold(I)-Komplexen, die eine gute Stabilität in wässrigen Systemen aufweisen als eine wirkliche Alternative zu cyanidischen Gold(I)-Komplexen im Bereich der Galvanotechnik und deren Einsatz unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Aspekten. Erstprüfer der Arbeit war Prof. Dr. Heinrich Lang von der TU Chemnitz, Zweitprüfer an der Hochschule Mittweida war Prof. Dr. Frank Köster.

„Mit sehr viel Tatendrang, gepaart mit wissenschaftlicher Ausdauer und Fachkompetenz, die er sich im Laufe der Berufsjahre angeeignet hatte, sowie der sehr strukturierten Herangehensweise ist es Herrn Ehnert gelungen, im Rahmen seiner Forschungsarbeiten, einen Dithioharnstoff-Gold(I)-Methansulfonat-Komplex zu synthetisieren. Mit dieser neuen elektrochemischen Synthese der neuen Au(I)-Verbindung konnte Herr Ehnert einen stabilen cyanidfreien Gold(I)-Komplex wirtschaftlich darstellen sowie einen Chemisch Goldelektrolyten entwickeln. Diese Forschungsergebnisse stellen einen Meilenstein dar in der Galvanotechnik dar, wodurch es möglich wird, das Cyanid aus dem Chemisch Goldprozess zu eliminieren. Mit diesen Erkenntnissen kann die Galvanotechnikbranche einen weiteren Schritt in Richtung umweltfreundliche Beschichtungsprozesse realisieren.“ so Prof. Köster über „seinen“ Promovenden.

Im Jahre 20219 erhielt Rayko Ehnert für diese innovative Entwicklung den DGO (Deutsche Gesellschaft für Oberflächentechnik e.V.) Nachwuchsförderpreis. (https://www.forschung.hs-mittweida.de/news/aktuell/6393/)

Für dem neuen Gold(I)-Komplex eröffenen sich noch eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten. So kann er als Ausgangskomponente für die Darstellung von Au-Nanopartikeln genutzt werden, die in der Medizin ein großes Anwendungspotenzial in der Rheumabehandlung besitzen. Außerdem kann kann diese Verbindung auch als sogenannter Precurser für CCVD (Combustion Chemical Vapor Deposition) Prozesse eingesetzt werden, mit den sehr dünne Au-Oberflächen, die für katalytische Reaktion geeignet sind, abgeschieden werden.

Prof. Köster freut sich, dass Herr Dr. Ehnert auch weiterhin an der Hochschule Mittweida in seiner Forschungsgruppe tätig sein wird.

Herzlichen Glückwunsch Herr Dr. rer nat. Ehnert!

Text: Prof. Dr. Frank Köster
Bilder: Privat