Innovation, Wissensaustausch und Siegerehrung

Innovation, Wissensaustausch und Siegerehrung

Forschung, Veranstaltungen

Netzwerken beim digitalen Gründerstammtisch SAXEED Mittweida

Startfolie mit Titel Digitaler Gründerstammtisch sowie den Logos der Partner

Auch wenn ein digitales Zoom-Gründerstammtisch-Zusammentreffen für alle zunächst recht ungewohnt war, so brachte es in abendlicher Runde, zahlreiche Studierende, Professorinnen und Professoren, Gründer*Innen und Gründungsinteressierte vor die Computerbildschirme.

SAXEED Mittweida veranstaltete am 19.01.21 den Gründerstammtisch zum Thema “Digitale Entwickler*Innen”. Herr Prof. Dr. rer. nat. Frank Schumann (Projektleiter von SAXEED am Standort Mittweida) eröffnete den digitalen Gründerstammtisch mit tatkräftiger Unterstützung des SAXEED-Teams. Auch in diesem Jahr war der Ablauf voller spannender und informativer Inhalte. Eines der vielen Highlights war die Siegerehrung des Prototypen Wettbewerbs. Beim Prototypen Wettbewerb stellten studentische Teams ihre KI-basierten Projekte vor. Anschließend wurde live vom Publikum abgestimmt.

Im Sinne des Themas “Digitale Entwickler*Innen” startete der Gründerstammtisch jedoch zunächst mit spannenden Vorträgen. Dabei gelang digital der Kontakt mit kompetenten Ansprechpartner*Innen. Fabian Schaile und Ivo Harzdorf vom Technologie Gründerfonds Sachsen (TGFS) nahmen sich an diesem Abend viel Zeit und gaben Gründungsinteressierten die Möglichkeit, Fragen rund um das Thema Investition zu stellen. Der TGFS investiert in Unternehmensgründungen und junge Unternehmen aus dem Hochtechnologiebereich mit Sitz in Sachsen und bieten Kapital und Fachwissen zum Unternehmensaufbau. So wurde auch das Preisgeld der später gekürten Erst- bis Drittplatzierten des Wettbewerbs vom TGFS gestiftet. (Weitere Informationen). Alexander Seedorff, Projektmanager im Bereich Gründen von der Innovationsplattform futureSAX, bereicherte den Gründerstammtisch mit Informationen zu den drei Staatspreisen: den Sächsischen Gründerpreis, den Sächsischen Transferpreis und den Sächsischen Innovationspreis. FutureSAX ist der zentrale Ansprechpartner im Gründungs- und Innovationsökosystem Sachsen und vernetzt unter anderem branchenübergreifend Innovatoren aus Wirtschaft und Wissenschaft. (Weitere Informationen).

Alles eine Frage der Vernetzung? Auch (angehende) Gründer*Innen konnten ihre Projekte und Ideen vorstellen und Fragen beantworten. Mit dabei war Startup-Enthusiast Michael Linke. Mit seinem Team hatte er im Jahr 2019 den ersten Prototypen der Legmon-App ins Leben gerufen und wünscht sich schon bald einen professionellen Start in den Markt (Blogbeitrag über Legmon). Sven Booz stellte in einer kleinen Talkrunde sein spannendes Gründungsprojekt Just-In-Time-Food vor. Just-In-Time-Food beschreibt sich selbst als „der digitale Intermediär zwischen Gastronomiebetrieb & Restaurantkunde“. Beim Gründerstammtisch berichtete Mitgründer Sven Booz über seine Motivation und gab Tipps für Gründungsinteressierte.

Fünf Teams treten zum Prototypenwettbewerb gegeneinander an Innovative Apps beim IdeenCamp – Team “KI Melanom Support” wird Sieger – An der Hochschule fehlt es an innovativen Ideen ganz sicher nicht! Das zeigten erneut die kreativen Ideen der studentischen Teams, die ihre Projekte vorstellten, welche sie im Rahmen des Ideencamps an der Hochschule entwickelt haben. Im IdeenCamp arbeiteten sie semesterbegleitend von der Problemstellung gesellschaftsrelevanter und forschungsorientierter Themen, über die Lösungsansätze bis hin zur Ideenfindung und Prototypen-Erstellung. Tomás Cabrera, Gründungsberater für den Bereich digitale Geschäftsmodelle, betreute die Teams. Nach seiner kurzen Einführung in die App-Entwicklung mit „MIT App Inventor“ und der Bilderkennung auf der Cloud, übergab er das Wort an die fünf IdeenCamp-Teams, welche nacheinander ihre Prototypen im Rahmen des Wettbewerbs vorstellten.

Team „Colony Count“ mit Philip Zentgraf und Tom Fritzsche stellte ein bemerkenswertes Programm vor, welches darauf trainiert werden sollte, selbstständig Bakterienkolonien auf Agarplatten zu erkennen und zu zählen. Diese Automatisierung des Prozesses soll dazu beitragen, fehlerhafte Zählungen zu vermeiden, die aufgrund langer Arbeit und dem Nachlassen von Konzentration passieren. Wenn fehlerhafte Zählungen vermieden werden, dann spart das auch viel Geld. Zudem müssen Forschende nicht ihre Zeit mit Zählen verbringen, sondern können weiterforschen und das Ergebnis liegt schnell vor. Das Team belegte den vierten Platz und arbeitet noch an der Verbesserung der KI.

Zwei Teams belegen Platz drei – Das Team „LEGOdetect“ mit Tim Sahm und Eric Syrbe beschäftigt sich, wie der Teamname andeutet, mit der automatisierten Erkennung von Lego-Steinen durch KI-gestützte Bilderkennung. Die App soll anhand verschiedener Merkmale einzelne Steine identifizieren können und führt den User zu einer Webseite, auf der dieser Stein dann zu kaufen ist. Diese hilfreiche Funktion soll für Lego-Fans, die auf der Suche nach einem ganz bestimmten Stein sind, eine Erleichterung bieten. Das Ziel der beiden Studenten war es, über das entwickelte Bilderkennungsmodell, eine Auswahl an Steinen erkennen zu lassen. Dieses Ziel erfüllten sie und führten es in einer live Präsentation dem Publikum vor. Das Team „NaliLab“ belegt ebenfalls den dritten Platz. Sie stellten ein digitales Bioinformatik-Laborbuch für Android mit integriertem Taschenrechner, Timer, Leinwand, Biotechnologie-Formelsammlung vor. Ebenfalls integriert, waren Schnittstellen zu DNA-Datenbanken und eine lustige tierische Aufheiterung. Julius Voigt, Natalie Dumler und Lisa Lorenz hoffen, ihre App weiter auszuarbeiten, so dass Studierende sich durch diese auch untereinander vernetzen und ortsungebunden arbeiten können.

Die Auszeichnung für den zweiten Platz erhielt das Team „BottleSort“. Henry Loheit, Hannes Michaelsen und Philipp Rebentrost versuchten sich an der spannenden Entwicklung eines Bilderkennungsmodells, welches Flaschen anhand des Aussehens nach Marke und nach Zustand (defekt vs. weiterhin nutzbar) sortiert. Dieses Vorgehen würde einen Vorteil für Pfandanlagen und Bierhersteller darstellen, da die Sortierung von Anfang an erfolgen würde und die Flaschen direkt an den Hersteller zurückgehen könnten. So könnte laut dem Team der Umweg über ein Verteilerzentrum aufgehoben werden. Die Studenten planen, die KI weiter auszuarbeiten, um sie auch breitgefächerter anwenden zu können.

Das Team "KI Mealnom Spoort" gewinnt den Prototypenwettbewerb - StartfolieTeam „KI Melanom Support” wird mit 40% der Stimmen Sieger des Prototypen Wettbewerbs – Sandra Barthel, Mareike Fritze und Nawal Hanna konnten mit ihrer beeindruckenden Idee den Sieg erringen: Sie beschäftigten sich mit der Entwicklung eines KI-Bilderkennungsmodells, welches Melanome der Haut, also schwarzen Hautkrebs, anhand von Nahaufnahmen erkennen soll. Durch diese Bilderkennungstechnologie wünschen sich die Studentinnen, dass man von zu Hause mit einem Foto vom Handy eine automatisierte Vorab-Einschätzung erhält, ob ein Muttermal möglicherweise bösartig, anormal oder gewöhnlich ist. Sie soll zur Entlastung der Ärzte und Patienten beitragen sowie eine frühere Krebserkennung ermöglichen. Das aktuelle Modell arbeitet erfolgreich, jedoch möchte das Team, die KI gern noch weiter trainieren, um sie beinahe fehlerfrei arbeiten zu lassen.

Im Namen des gesamten SAXEED Teams: Vielen Dank an alle Vortragenden und die zahlreichen Teilnehmenden, mit denen der Abend ein voller Erfolg wurde. Nochmals herzlichen Glückwunsch an die Siegerinnen des Prototypen-Wettbewerbs, aber auch an alle Mitstreiter*Innen. Ihr habt großartige Arbeit geleistet!

Wir freuen uns darauf, von den Weiterentwicklungen der vorgestellten Prototypen zu erfahren und wünschen viel Erfolg.

Text: Pamina Elschek, Letizia Cernitori
Bilder: SAXEED

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