Fokus Forschung: Dissertation zur wissensorientierten Bürgerbeteiligung

Fokus Forschung: Dissertation zur wissensorientierten Bürgerbeteiligung

Forschung, Kooperative Promotionen, Nachwuchsforschung

Christopher M. Brinkmann schließt kooperative Promotion zwischen der Hochschule Mittweida und der Universität Leipzig erfolgreich ab.

Screenshot mit 13 Portraitbildern
Dissertation digital: Christopher M. Brinkmann verteidigte sein Promotionsprojekt am 8. Juni 2021 per Zoom

Bürgerbeteiligung ist ein beständiges Thema in der wissenschaftlichen Debatte und in der praxisorientierten Methodenliteratur. Die einende Grundfrage ist, wie in Anbetracht sinkender und stagnierender Wahlbeteiligung, Protestbewegungen, komplexen Entscheidungsfindungen sowie der Digitalisierung Bürgerinnen und Bürger an politisch und gesellschaftlichen Entwicklungen beteiligt werden können. Gerade die kommunale Ebene wird in diesem Spannungsfeld als „Schule der Demokratie“ gesehen. Zum einen liegen die Interessen der Bürgerschaft im Nahfeld, da Entscheidungen im Stadtrat oder in der Stadtverwaltung den Alltag und das Lebensumfeld direkt beeinflussen. Zum anderen kann die physische und soziale Nähe der Akteure vor Ort die Verbindlichkeit in der Entscheidungsfindung fördern.

Diese normativ-theoretischen Überlegungen bilden den Ausgangspunkt in der Dissertation von Christopher M. Brinkmann. Er greift in seiner Arbeit den Diskurs um die Förderung von Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene auf und entwickelt ihn in Richtung der Tradierung von Wissen weiter. In der Promotionsschrift „Crossmediales Wissensmanagement auf kommunaler Ebene. Bürgerbeteiligung, Netzwerke, Kommunikation“ wird die Frage gestellt, wie innerhalb einer informell-dialogischen Bürgerbeteiligung das Wissen der Akteure für die Stadtentwicklung akkumuliert und tradiert werden kann. Auf Grundlage einer qualitativen Feldforschung im Untersuchungsraum Mittweida betrachte Christoper M. Brinkmann, was auf kommunaler Ebene unter Bürgerbeteiligung verstanden wird, welche lokalen Netzwerke im Wissenstransfer relevant sind, wie die Akteure in der Kommune kommunizieren sowie welche Wissensbestände in der politischen Partizipation und dem zivilgesellschaftlichen Engagement eingebracht werden. (Abbildung 1).

Christopher M. Brinkmann verteidigte seine Dissertation am 8. Juni 2021 pandemiebedingt per Zoom mit dem Prädikat Magna cum laude (Note 1). Er promovierte kooperativ zwischen dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig und der Fakultät Medien der Hochschule Mittweida. Prof. Dr. Christian Pentzold (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Tamara Huhle (Hochschule Mittweida) betreuten die Arbeit. Das Dissertationsprojekt wurde zwischen 2018 und 2020 durch Mittel des ESF und des Freistaates Sachsen gefördert.

Text/Abb./Foto: Christopher M. Brinkmann/Tamara Huhle