Veranstaltungsankündigung: Perspektiven des Erinnerns in Sachsen – Zwei Fachtage am 13. und 14. Oktober 2021 an der Hochschule

Veranstaltungsankündigung: Perspektiven des Erinnerns in Sachsen – Zwei Fachtage am 13. und 14. Oktober 2021 an der Hochschule

Forschung, Veranstaltungen

Die Fakultät Soziale Arbeit diskutiert den Umgang mit dem Nationalsozialismus und der DDR-Diktatur. Die zentrale Frage der beiden Fachtage: Wie künftig umgehen mit der deutschen Geschichte?

Wandbild am Dresdner Kulturpalast
Der Weg der Roten Fahne - Wandbild am Kulturpalast Dresden, erstellt von Künstlergruppe um Gerhard Bondzin

Sind die nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen und die kommunistische SED-Diktatur grundverschiedene Angelegenheiten oder einfach zwei Seiten einer Medaille, des „Totalitarismus“? Wie ist es um die vergangenen 30 Jahre Erinnerungs- und Gedenkarbeit bestellt? Und wie sieht die Zukunft des Erinnerns aus: Braucht es einen Weg vom Gegen- und Nebeneinander zum vergangenheitspolitischen Miteinander?

Das sind die Fragen, denen sich die Fakultät Soziale Arbeit und das IKKS an zwei Fachtagen in der kommenden Woche gemeinsam mit der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) widmen.

Zunächst steht am 13. Oktober Sachsens Umgang mit den Diktaturen nach der Wiedervereinigung im Mittelpunkt.
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Am 14. Oktober weitet sich die Perspektive: Hochkarätige Referent:innen diskutieren, wie die aktuellen Herausforderungen an eine zukunftsfähige Gedenkkultur zu bewältigen sind. Dabei geht es unter anderem darum, wie ein aktives Erinnern auch ohne lebende Zeitzeug:innen aus der Zeit des Nationalsozialismus aussehen kann.
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Bindeglied und Höhepunkt beider Tage ist eine öffentliche Podiumsdiskussion des IKKS unter der Überschrift "Durch das Gedächtnis ein Riss?" am Mittwochabend mit prominenten Gästen.
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„Gerade in Sachsen war die Erinnerungspolitik schon immer ein politisch sehr umstrittenes Feld, was man auch am Umgang der Stadt Dresden mit dem 13. Februar erkennen kann“, meint Jenni Trültzsch, Studentin der Sozialen Arbeit. Gemeinsam mit Historiker Professor Christoph Meyer von der Fakultät Soziale Arbeit hat sie die Tagung vorbereitet. Meyer leitet das Projekt „TeilHaben“ an der Fakultät und ergänzt: „Gedenkkultur ist politisch hoch brisant. Wie bei kaum einem anderen aktuellen Thema scheiden sich hier in Sachsen die Geister. Ganze Bewegungen und politische Lager nehmen auf die deutsche Vergangenheit Bezug – und manche versuchen, sie für ganz gegenwärtige Interessen zu verwerten.“

Die Fachtage finden in Präsenz im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Lediglich eine Anmeldung (zu allen oder einzelnen Veranstaltungen) ist per E-Mail an Professor Christoph Meyer erforderlich.

Die Podiumsdiskussion am Mittwochabend ist darüber hinaus im Livestream auf dem Youtube-Kanal der HSMW (Link) zu verfolgen.

Text: Prof. Christoph Meyer, Alexander Maack, Helmut Hammer
Foto: privat