Fokus Forschung: Medieninformatik goes NWK

Fokus Forschung: Medieninformatik goes NWK

Forschung, NWK

Forscher Nachwuchs | NWK23 | Studierende der Medieninformatik und ihr Weg zur NWK

Vier Personen stehen vor einer Grünfläche
Forscher Nachwuchs auf der NWK23 in Wernigerode: v.l.n.r.: Jannik Büge, Martin Weber, Serena Clausnitzer, Annie Simon, Michelle Becher

Dass es nicht immer eine in Alleinregie erstellte Forschungsarbeit sein muss, die zum Erfolg führt, bewiesen mehrere Studierende der Medieninformatik, die auf der diesjährigen Nachwuchswissenschaftlerkonferenz an der Hochschule Harz in Wernigerode Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeiten präsentierten.

Im Rahmen der Modulreihe "Wissenschaft und Wirtschaft" bearbeiteten die Studierenden im Studiengang "Medieninformatik und Interaktives Entertainment" über drei Semester in Gruppen von 5-10 Personen ein Projekt im übergeordneten Kontext "Interaktive Softwareanwendungen". Dabei trat in jedem Projekt ein studiengangsexterner Partner als Stakeholder auf, dessen Ziele und Anforderungen die Studierenden unter fachlicher Beihilfe der Modulbetreuenden umsetzen sollten. Auf Grundlage des prämierten Lehrkonzeptes "Digital Skills and Products" (unter diesem Link wurde bereits darüber berichtet) entstanden so Softwareprodukte, die gegen Ende der Modulreihe wissenschaftlich evaluiert wurden. Zusammen mit den daraus gewonnenen Schlussfolgerungen wurden diese auf verschiedenen Konferenzen, so auch der NWK2023, publiziert.

Publikation: Explorative Studie zur Gesundheitsbewertung und -tracking mit multimodaler Sensorik (auf der NWK vertreten durch Michelle Becher und Serena Clausnitzer)

Während der Pandemie haben viele Menschen begonnen, zu Hause Sport zu treiben. Durch meist digital vorgegebene Übungen soll sich der Gesundheitszustand verbessern. Besonders bei Sportprogrammen im Rahmen einer Therapie ist das Sicherstellen langfristiger Effekte unabdingbar, bedarf aber zur Begutachtung den ressourcenintensiven Besuch bei einem (Physio)therapeuten. Die Studierenden entwickelten eine Smartphone-App, die über Fotos und kleine Umfragen den körperlichen Zustand eines Probanden vor und nach der Übung mit einer Schwingungsplattform erfasst und mittels diverser Algorithmen auswertet, um so automatisiert eine Aussage über tatsächliche Verbesserungen geben zu können.

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Publikation: Automatisierte Erkennung von Buganfragen im Kundensupport im Bankwesen (auf der NWK vertreten durch Annie Simon)

Hat der Nutzer einer Website oder App ein Problem, so bieten viele Firmen mittlerweile einen schnellen Support via Chat an. Viele der dort gestellten Fragen können schnell durch Bots automatisch oder in schwierigeren Fällen durch einen menschlichen Mitarbeiter manuell beantwortet werden. Die Einteilung übernimmt ein Textanalyse-Algorithmus. Ihn und die im Zusammenspiel verwendeten Daten konnte die Studierendengruppe am Beispiel der Sparkassen-App so verbessern, dass Nutzeranfragen zu Softwarefehlern (sog. Bugs) mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von allgemeinen Fehlern (z.B. Passwort vergessen) unterscheidbar sind. So können die Bugs gezielt erfasst und von den App-Entwickelnden behoben werden. Bearbeitet wurde dieses Thema von einer Gruppe um Annie Simon in Kooperation mit der Fingentia GmbH.

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Publikation: Realitätsnahe Nachbildung von Umgebungen für interaktive Echtzeit-Simulationen am Beispiel der Büroräume der Data Science Research Group (auf der NWK vertreten durch Martin Weber, Jannik Büge)

Künstliche Intelligenz ist besonders im Bereich der (halb)automatisierten Steuerung von Fahrzeugen und Robotern jeglicher Art KI-gestützte Hilfssysteme seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Wie für viele KI-Verfahren notwendig, müssen aber auch diese Systeme zunächst lernen, wie sie sich in der gewünschten Umgebung verhalten sollen. Damit dieser zeitaufwändige und fehleranfällige Vorgang nicht zu viele Ressourcen verbraucht oder gar physischen Schaden anrichtet (z.B. durch einen gegen Wände fahrenden Roboter), bildete das Studierendenteam sowohl die als Experimentalumgebung gewünschten Büroräume als auch den Roboter Double 3 mit all seiner technischen Sensorik digital nach, um in dieser virtuellen Welt Daten für eine KI-basierte Steuerung zu generieren. Diese Publikation entstand im Co-Creation Lab Künstliche Intelligenz im Rahmen des Hochschulverbundprojekts Saxony 5 als Kooperation der Hochschule Mittweida mit Professor Espig von der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

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Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!

Text und Bilder: Manuel Heinzig