Fokus Forschung: Neue Diagnosesysteme für Mittelsachsen durch fachübergreifende Kooperationen

Fokus Forschung: Neue Diagnosesysteme für Mittelsachsen durch fachübergreifende Kooperationen

Forschung, Forschungsprojekte

Drittes WIR!-DIANA-Forum - Technologien für zukunftsfähige Point-of-Care-Diagnostik und neues Forschungsthema am Laserinstitut Hochschule Mittweida

Chipträger, im Hintergrund weibliche Person
DIANA steht für Diagnostik und Nachhaltigkeit

„Technologien für zukunftsfähige Point-of-Care-Diagnostik - Die Diagnostik der Zukunft gestalten“ - das ist das Ziel des WIR!-Bündnisses DIANA. WIR! steht für Wandel durch Innovation in der Region als BMBF-Pilotlinie „Innovation & Strukturwandel“ und richtet sich an breit angelegte regionale Bündnisse unterschiedlichster Akteure, die gemeinsam an innovativen Ansätzen forschen.

Das WIR!-DIANA-Bündnis will die regional vorhandenen technologischen Potenziale der mikrome-chanischen Fertigung, der Laserbearbeitung, des Anlagenbaus sowie der Diagnostikunternehmen, medizinischer Einrichtungen und akademischer Partner im mittelsächsischen Raum zwischen Chemnitz und Leipzig zusammenführen und zum Aufbau nachhaltiger Strukturen nutzen. Aus der Kooperation dieser Felder soll eine hochwertige Wertschöpfungskette entstehen, an dessen Ende neuartige Point-of-Care Diagnosesysteme stehen, die in Arztpraxen, Notfallmedizin und im Heimbereich patientennah zum Einsatz kommen können.

Professor Udo Löschner vom Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) ist aktiver WIR!-Bündnispartner und forscht seit Anfang August 2023 mit seiner Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Industriepartnern Senslab GmbH, SITEC Industrietechnologie GmbH, C-Marx GmbH und d-opt GmbH innerhalb eines innerhalb WIR!-DIANA geförderten Projekts. Das Forschungsziel ist die Ent-wicklung eines neuartigen Verfahrens zum “Laserschweißen zur massenproduktionstauglichen Herstellung von Lab-on-a-Chip-Anwendungen und KI-Qualitätskontrollverfahren - LasOC“, was der Forschungsgruppe zukünftig auch weitere Anwendungsgebiete für Laseranwendungen in der Medizintechnik erschließt

Ihm war es deshalb Bedürfnis und Ehre zugleich, das dritte DIANA-Forum, bei dem dieses Mal die Fertigungstechnologien für die Point-of-Care-Diagnostik im Fokus standen, Ende Juni am Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) organisieren. Vorab öffnete das LHM innerhalb einer geführten DIANAvisit-Besichtigung für ca. 40 Teilnehmende die Labortüren und zeigte die Möglichkeiten der Lasertechnologie auf. Der Rundgang hat das Thema perfekt eingeleitet und verdeutlicht, dass die Lasertechnologie eine ganze Reihe ganz unterschiedlicher Anwendungsmöglichkeiten für den medizintechnischen Sektor bietet.

Das mit mehr als 70 Teilnehmenden sehr gut besuchte Forum wurde von Dr. Dirk Kuhlmeier, Bünd-niskoordinator WIR! sind DIANA (Fraunhofer IZI) und Dr. Uwe Lienig (Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH) eröffnet. Es folgte das Video-Grußwort des Schirmherrn, dem Sächsischen Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt. Udo Eckart (Fraunhofer IWU) moderierte. Der Gastgeber Professor Udo Löschner schloss die Begrüßungsrunde mit einer spannenden Vorstellung des Laserinstituts ab.

Anschließend führten die DIANA-Beiratsvorsitzenden Professor Klaus Stefan Drese und Professorin Paula Prenzel durch den aktuellen Stand der DIANA-Projekte und gaben einen Einblick die Arbeit des Beirats. Es folgten spannende Impulsvorträge aus den verschiedensten Bereichen der Wertschöpfungskette für die Point-of-Care Diagnostik. Die Gäste erfuhren interessante Details über die "3D-Druck Potenziale für POCT" von Sophia Röder (Rapidobject GmbH), den "Werkzeugbau für die Mikrofluidik" mit Dr. Andreas Ebert (WESKO GmbH) und Eric Gärtner (Fraunhofer IWU), die "Geräteentwicklung für die In-vitro-Diagnostik" von Dr. Jens Trepte (IMK Health Intelligence), die "Lasertechnologien für bionische Anwendungen" von Professor Udo Löschner (Laserinstitut Hochschule Mittweida) und die "Funktionsoberflächen für POC" von Professor Lutz Engisch (Partner‑WIR!Bündnis GRAVOmer).

Im Anschluss an die Impulsvorträge präsentierten bestehende und neue Partner in kurzen Pitches ihre Kompetenzen oder Projektideen vor dem DIANA-Netzwerk.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit den Gästen Andreas Persch (RKT Rodinger Kunststoff-Technik GmbH), Dr. Peter Miethe (Posanova GmbH) und Dr. Wilhelm Gerdes (Cell.Copedia GmbH) spannte den Bogen von Marktchancen von Point-of-Care-Technologien und den für die Produktion bestehenden Herausforderungen. Die Diskussion hat erneut verdeutlicht, wie wichtig Netzwerke für die Entwicklung innovativer Technologien und die Zukunft der Wirtschaft in Mitteldeutschland sind.

Das Forum war ein voller Erfolg und hat das LHM und die Hochschule Mittweida stärker in das Feld medizintechnischer Anwendungen gerückt und bekannt gemacht. Durch die aktive Mitarbeit im WIR!-DIANA-Verbund und dessen Netzwerk ist ein Impuls gesetzt, die synergetischen Potenziale von Lasertechnologien und Medizintechnik weiter auszubauen, nachhaltig einzusetzen und mit spannenden Forschungsprojekten in innovative Anwendungen zu überführen.

Text: Prof. Udo Löschner
Fotos: LHM
Grafik: DIANA