Fokus Forschung: Einmal San Francisco und zurück

Fokus Forschung: Einmal San Francisco und zurück

Forschung, Konferenzteilnahmen, Forschungsprojekte

Professor Christian Roschke und Rico Thomanek stellen ihre Forschung auf der AHFE Conference 2023 vor

Männliche Person steht vor Konferenzplakat
Prof. Christian Roschke und Rico Thomanek sprechen auf der AHFE 2023

AHFE steht für Applied Human Factors and Ergonomics, frei übersetzt Angewandte Arbeitswissenschaft und Ergonomie. Dieses globale Forum ermöglicht den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse über verschiedene Aspekte der Arbeitswissenschaften und der Ergonomie beim Einsatz multipler Technologien. Die Konferenz hat sich als Impulsgeber für wegweisende Innovationen und Entwicklungen etabliert und zieht jedes Jahr ein interessiertes Publikum an. Die AHFE2023 fand in diesem Jahr Ende Juli in San Francisco statt und unter den mehr als 5000 Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt befanden sich auch Professor Christian Roschke und Rico Thomanek aus Mittweida.

In der Session Cognitive Computing for Healthcare and Wellbeing (Kognitive Datenverarbeitung für Gesundheit und Wohlbefinden) stellten Professor Christian Roschke und Rico Thomanek aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich der computergestützten Erkennung menschlicher Aktivitäten vor.

„AI-powered real-time analysis of human activity in videos via smartphone – KI-gestützte Echtzeitanalyse von menschlichen Aktivitäten in Videos via Smartphone“ – was beim ersten Lesen nach einem Spionagethriller klingt, ist in Wirklichkeit ein hochspannendes Forschungsfeld.

In unserer zunehmend digitalisierten Welt bieten sich stetig wachsende Gelegenheiten, Technologie nahtlos in unseren Alltag zu integrieren. Mit der wachsenden Anzahl von Videoaufnahmen, die vermehrt mit Smartphones erstellt werden, erweist sich eine unmittelbare Klassifizierung der ausgeführten menschlichen Aktivitäten sowie deren Tagging zur Archivierung als äußerst praktisch. Dieses Konzept findet jedoch nicht nur bei mobilen Aufnahmen Anwendung. Auch im stationären Umfeld ergeben sich vielfältige Anwendungsfälle, wie etwa die Erkennung präziser Bewegungsabläufe im Sport- und Gesundheitssektor oder die Überwachung und automatisierte Alarmierung in sicherheitsrelevanten Umgebungen wie Demonstrationen und Festivals.

Die Begeisterung und das Interesse der Teilnehmenden an den vorgestellten Forschungsfortschritten zeigen, dass die Aktivitätserkennung ein wichtiges Forschungsfeld darstellt, das ständig neue Möglichkeiten und Potenziale erschließt.

Neben den Vorträgen bot die Konferenz ein breit gefächertes Programm an interaktiven Workshops, Podiumsdiskussionen sowie eine Fachausstellung.

Eine Anerkennung der besonderen Art erfuhren die beiden Wissenschaftler im Verlaufe der Konferenz: Gemeinsam mit ihrem Kollegen Dominik Breck erhielten sie die Annahme des für die AHFE International Conference Hawaii Edition eingereichten Beitrages "Automated generation of synthetic person activity data for training AI models - Automatische Erzeugung synthetischer Aktivitätsdaten für das Training von KI-Modellen“, der in Honolulu präsentiert wird. Der genannte Beitrag widmet sich insbesondere der automatischen Erstellung und Annotation von synthetisch generierten Animationen von Personenaktivitäten in einer virtuellen Umgebung. Dabei stellt die beträchtliche Menge an annotierten Daten, die für das Training notwendig sind, ein bedeutendes Problem in der Aktivitätserkennung dar.

Text und Fotos: Prof. Christian Roschke