Fokus Forschung: Algorithmen, Daten und KI helfen bei der Aufklärung von Verbrechen

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Forschung, Veranstaltungen

9. Polizeiinformatik-Tagung fand an der Hochschule statt

Blick in einen gefüllten Vortragssal
Volles Haus im Studio B zur 9. Polizeiinformatik-Tagung, Eröffnung durch Rektor Prof. Dr. rer. oec. Volker Tolkmitt

Polizeiinformatik 2024 - es war die neunte Fachtagung für Lehrende und/oder Forschende in der polizeilichen Informatik/Informationstechnik, die am 12. und 13. März 2024 an der Hochschule stattfand. Ziel der Fachtagung ist der Austausch über Forschungsvorhaben und ausgewählte Fälle im Themengebiet. Ins Leben gerufen wurde die Tagung von Professor Wilfried Honekamp von der Deutschen Hochschule der Polizei, seitdem findet sie jährlich an unterschiedlichen Standorten in ganz Deutschland statt.

Trotz nicht optimaler Bedingungen gelang es dem Team um Professor Dirk Labudde, eine von allen Teilnehmenden gelobte Fachtagung organisatorisch bestmöglich vorzubereiten und zu begleiten. Die Bahn streikt? – Dann werden die Vorträge kurzfristig hybrid angeboten. Rund ums Studio B wird gebaut? - Es fanden trotzdem 120 Forschende aus 14 Bundesländern den Weg an die Hochschule.

Nach der Begrüßung durch den Rektor, Professor Volker Tolkmitt, und den Studiendekan der Allgemeinen und Digitalen Forensik, Professor Dirk Labudde, stand der fachliche Austausch im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung.

Die Themenpalette reichte dabei von neuen Methoden der Datenträgerwiederherstellung über Drohnen als Arbeitsmittel bis hin zu Möglichkeiten des künftigen Einsatzes von künstlicher Intelligenz bei der Verbrechensaufklärung. Professor Labudde selbst sprach über den Missing Link in der Forensik, den oftmals fehlenden Teilen im Informationspuzzel der digitalen Tatorte am Beispiel von Video-Daten aus einer Raubserie.

Eine Keynote der Veranstaltung wurde durch Professor Thomas-Gabriel Rüdiger ausgeführt, der auch Nachdenkliches zum Thema der Polizeipräsenz im digitalen Raum ansprach und die vielen Teilnehmer:innen zu mehr Mut bei Ermittlungen im Cyberraum aufforderte.

Aus den eigenen Reihen leiteten Professor Michael Spranger und M. Sc. Lukas Jaeckel je einen Workshop zu den Themen der forensischen Analyse von Mobiler Kommunikation und der Entwicklung eines Schnelltests zur Priorisierung von digitalen Beweismitteln.

In den Pausen fanden die Teilnehmenden reichlich Gelegenheit zur Vernetzung und zur Diskussion. Einen Anziehungspunkt stellte dabei auch der digitale Funkstreifenwagen der Polizei Sachsen dar. Hier konnte die technische Integration von Polizeifunk, drahtloser Kommunikation mit Anzeigentafeln und Martinshorn, sowie auf polizeiliche Anforderungen abgestimmte GPS-Navigation im Infotainmentsystem des Fahrzeuges live besichtigt werden. Den Abschluss der Auftaktveranstaltung am 12.03. rundete ein gemeinsames Abendessen in der Schwemme ab.

Preisverleihung für den besten studentischen Beitrag

In Kooperation mit der Firma Esri Deutschland GmbH wurde traditionell zur Tagung der Polizei-Informatik-Preis verliehen für den besten Vortrag über eine Arbeit, die im Studium entstanden ist. Der Gewinner des Preises im Jahr 2024 ist Paul David Langsam von der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg für seinen Vortrag „Technologie-Radar“. Dieser fokussierte sich auf eine konzeptionelle Bewertung von zukünftigen Technologien, um den Entscheidungsprozess objektiver zu gestalten.

Professor Dirk Labudde resümiert: „Mit so einer großen Teilnehmerzahl, haben wir nicht gerechnet! Wir freuen uns, unseren Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein so breites Spektrum an Fachvorträgen sowie einen hochkarätigen Austausch ermöglicht zu haben. Durch diese Tagung konnten wir einmal mehr eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis schlagen. Ich danke meinem Team für die Einsatzbereitschaft.“

Text und Fotos: Fachgruppe Forensik