Fokus Forschung: Bienen, Bergwerk und Begegnung - aller guten Dinge sind drei!

Fokus Forschung: Bienen, Bergwerk und Begegnung - aller guten Dinge sind drei!

Forschung, Fördermittel / Wettbewerbe

Die Hochschule Mittweida ist mit drei Projekten unter den Prämierten der simul+Kreativ-Wettbewerbsrunde 2024

Gruppenbild auf einer Wiese
simul+-Preisträger 2024 mit Staatsminister Thomas Schmidt

3,7 Millionen unter 221 aus 861 – so könnte man den diesjährigen simul+Kreativ-Wettbewerb zusammenfassen. Aus 861 eingereichten Vorschlägen wählte eine Jury 221 Projekte aus und verteilte insgesamt 3,7 Millionen Euro Preisgelder unter den Prämierten. Bei allerbestem Sommerwetter trafen sich Anfang Juni die Preisträgerinnen und Preisträger im Kloster Altzella, um aus den Händen von Staatsminister Thomas Schmidt vom Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung die Urkunden entgegenzunehmen. Mit dabei sind auch drei Projekte unter Federführung oder Mitwirkung der Hochschule Mittweida.

Bienen auf der NaturErlebnisRoute in der Region Stollberg

Die Stadt Stollberg plant gemeinsam mit Kooperationspartnern eine NaturErlebnisRoute, mit der einerseits die Ausweitung und Vernetzung von Wildinsektenflächen gefördert, auf der anderen Seite auch deren touristische Erschließung durch einen Wander- und Fahrradweg, einer E-Bike-Ladestation, Mitmachaktionen sowie weitere Events vorangetrieben werden sollen. Die Wildinsektenflächen sollen nicht nur als ökologisch wertvolle Flächen für Insekten, sondern auch als Plätze des Gemeinwesens, der Umweltbildung und der Erholung für alle Stollberger und ihre Gäste entwickelt werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens in Bezug auf Wildbienen übernimmt Doktorandin Lisa Prudnikow aus der Forschungsgruppe von Professor Röbbe Wünschiers. Damit wird sichergestellt, dass die getroffenen Maßnahmen effektiv und förderlich für den Schutz und die Vermehrung der Wildbienenhabitate sind. Mit einer Pollenanalyse lassen sich wertvolle Informationen über die Gesundheit der Wildbienen und deren Erbgut gewinnen und so Landschaftskonzepte in Zukunft besser geplant und umgesetzt werden. Die Pflege und Überwinterung der aufgestellten Wildbienenkästen dabei soll von Schülerinnen und Schülern der regionalen Schulen übernommen werden. Diesen wird damit ein Einblick in die Arbeit eines Biowissenschaftlers gewährt. Mit öffentlichen Aktionen für Jung und Alt sollen zudem das Umweltbewusstsein gestärkt und die Biodiversitätsforschung nähergebracht werden.

Bergwerk erleben

Das historische Bergwerk in Seelitz (bei Rochlitz) und der dazugehörige Bergwerkstollen werden saniert und für Besuchende zugänglich gemacht. Professor Philipp Klimant aus der Fakultät CB sorgt dabei für eine interaktive Virtual-Reality-Zeitreise auf Basis eines 3D-Modells des Bergwerkstollens, die das Bergwerk erlebbar macht. Ein Berggeist soll beispielsweise Kindern die Geschichte des Bergwerkes erläutern und sie kindgerecht abholen. Auf einer Webseite soll das interaktive Modell neugierig auf einen Besuch machen und die Besucher und Besucherinnen einstimmen auf eine Stippvisite vor Ort.

Begegnungen ermöglichen

Ein PopUp Cafe in der Mittweidaer Innenstadt wiederbeleben und als Treffpunkt für Austausch über wirtschaftliche und kulturelle Themen etablieren – das ist das Ziel von Dr. Claudius Hagenmeier aus dem Rektorat und Professor Christof Amrhein aus der Fakultät Medien. Gemeinsam mit dem Cosmo-Club der Hochschule Mittweida wollen sie die internationalen Aktivitäten des Clubs in die Stadt Mittweida hineintragen und internationale Studierende mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft in Austausch bringen, um den Studierenden zu ermöglichen, als Fachkräfte dauerhaft in der Region zu verbleiben. Der ITH (International Transfer Hub) soll spätestens zum Landeserntedankfest 2024 die Innenstadt Mittweidas zusätzlich beleben und einen akademischen Marktplatz schaffen, der internationalen Studierenden und Gästen von Hochschule und Hochschulstadt die Möglichkeit bietet, Perspektiven für einen dauerhaften Verbleib in Mittelsachsen als Fachkräfte in zwangloser Atmosphäre zu erkunden.

Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung.

Weitere Informationen, auch zu einer folgenden Ausschreibung, sind auf den Webseiten des Wettbewerbs unter dem Link https://www.simulplus-wettbewerb.de/de/ abrufbar.

Text: Annett Kober
Bilder: SLK e. V. kairosfoto (1), privat (2)

Hintergrund

Der Wettbewerb simul⁺Kreativ ist Teil des simul⁺InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung (SMR). Der simul⁺InnovationHub ist die Plattform für innovationsgestützte Regionalentwicklung in Sachsen. Die Initiative befördert Innovationen und zielt darauf ab, gemeinsam mit vielen Akteuren aus der Hochschul- und Forschungslandschaft, der Wirtschaft, von Vereinen und Kommunen sowie weiteren öffentlichen Einrichtungen die Wertschöpfung und Lebensqualität in ganz Sachsen zu stärken. Über den simul⁺InnovationHub unterstützt das SMR Projekte auch finanziell, beispielsweise mit dem »simul⁺Kreativ – Der Mitmachwettbewerb für lebendige Regionen«. simul⁺Kreativ stärkt vor allem gemeinschaftliche, einfallsreiche Ansätze vor Ort. Der Mitmachwettbewerb wird durch das Sächsische Landeskuratorium Ländlicher Raum e. V. umgesetzt. Der Wettbewerb wird finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Quelle: Medienservice Sachsen