Fokus Forschung: Neue Forschung in uralten Mauern

Fokus Forschung: Neue Forschung in uralten Mauern

Forschung, Konferenzteilnahmen

Ulrike Hähnel und Kristin Hockauf stellen Forschungsergebnisse auf der Fatigue Konferenz in Cambridge vor

Zwei weibliche Personen neben einem Banner der Konferenz, im Hintergrund alte Gebäude
Kristin Hockauf (links) und Ulrike Hähnel im Innenhof des Jesus College in Cambridge.

Fatigue – wer in Französisch aufgepasst hat, weiß, dass das für Ermüdung steht. Müde waren die mehr als 160 Teilnehmenden aus mehr als 20 Ländern, die sich Mitte Juni in Cambridge trafen, aber keinesfalls. Fatigue 2024, das ist die 9th Engineering Integrity Society International Conference on Durability & Fatigue - frei übersetzt die Konferenz der Gesellschaft für technische Integrität zum Thema Dauerfestigkeit und Ermüdung (von Materialien).

Die Konferenz bietet Firmen die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Materialbeständigkeit und der Strukturanalyseverfahren auf dem Laufenden zu halten, und Forschenden ein hervorragendes Forum, um ihre Arbeit vorzustellen, als Podium für deren industrielle Anwendung. Insgesamt 29 Einzelsessions boten genügend Raum für Austausch, Diskussion und Kollaboration.

Mitten unter den Teilnehmenden waren auch Promovendin Ulrike Hähnel und Professorin Kristin Hockauf von der HSMW, die einerseits beeindruckt von der altehrwürdigen historischen Kulisse und andererseits begeistert über den lebhaften fachlichen Austausch mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen waren.

Das Jesus College in Cambridge als Tagungsort liegt inmitten von 24 Hektar großen Gärten im Herzen von Cambridge und wurde 1496 auf dem Gelände des Benediktinerinnenklosters St. Mary and St. Radegund aus dem zwölften Jahrhundert gegründet.

Ulrike Hähnel präsentierte in der voll besetzten Frankopan Hall in der „Surface Conditions“ Session ihre Ergebnisse zur Stabilität von Druckeigenspannungen in ADI Gusseisen unter zyklischer Belastung – ein Teilaspekt ihrer Promotionsarbeit. Der Einfluss induzierter Druckeigenspannungen auf das Schwingfestigkeitsverhalten des hochfesten und gleichzeitig zähen Gusswerkstoffs ADI wurde hier untersucht. Die Bestimmung der oberflächennahen Eigenspannungsverteilung erfolgte dabei nach dem Festwalzen und der zyklischen Beanspruchung der Gussproben mit einer noch nicht so weit verbreiteten Methode der Röntgendiffraktometrie, dem cosα-Verfahren.

Kristin Hockauf stellte das Rissfortschritts- und Schädigungsverhalten in PZT-Piezokeramik vor. Der Vortrag beinhaltete Ergebnisse aus einem vom SMWK geförderten Verbundprojekt (2020-2023), an dem sie gemeinsam mit Mitarbeiter Frank Poschmann und Professor René Pleul gearbeitet hatte. Sie untersuchten das Ausfallverhalten der Piezokeramik in Abhängigkeit einer Vorschädigung unter zyklischer elektrischer Belastung. Ihr Vortrag in der „Non-metallic materials“-Session in der Webb-Library wurde in der Community interessiert aufgenommen und diskutiert.

Beide kommen mit einem Koffer voll guten Feedbacks, spannender Ideen und frischer Impulse von dieser Reise zurück und bedanken sich bei allen, die im Vorfeld unterstützt und in der Zwischenzeit zu Hause die Stellung gehalten haben.

Weitere Informationen zur Tagung unter folgendem Link: https://fatigue2024.com/

Text: Prof. Kristin Hockauf
Fotos: privat