DATI steht für Deutsche Agentur für Transfer und Innovation. Die DATI soll dazu beitragen, Forschungsergebnisse durch einen effektiven Ideen-, Wissens- und Technologietransfer in die wirtschaftliche und/oder gesellschaftliche Anwendung zu bringen und Innovationspotenziale zu heben. Zum Aufbau der Agentur wurden sogenannte DATIPilot-Innovationssprints ausgeschrieben. Aus mehr als 3000 eingereichten Skizzen wurden 300 ganz unterschiedliche Projekte für eine Förderung ausgewählt, die eines gemeinsam haben: Sie liefern Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit und schaffen einen gesellschaftlichen Mehrwert.
An der Hochschule Mittweida durfte sich Professor Philipp Klimant aus der Fakultät CB gemeinsam mit dem Projektpartner und Initiator Faszinaturen UG aus Berlin über eine Förderzusage freuen. Sein Projekt „AR-Faszinaturen: Integration realer Massemodelle in die AR für eine bessere Vermittlung von MINT-Grundlagen“ hat die anschauliche Vermittlung eines Grundverständnisses für Themen wie Größe, Masse, Gravitation, Stabilität, Entfernungen u.v.m. zum Ziel. Hierfür wurden von der Faszinaturen UG bereits haptische Modelle entwickelt, welche die tatsächliche proportionale Masse ihres “Originals” darstellen (Eiffelturm 12cm=1g; Erde 13cm=6kg). Dieses Angebot soll nun durch die Integration in die Augmented Reality (AR) erweitert werden und damit ein noch motivierenderes Lernerlebnis ermöglichen, das haptische und digitale Welt vereint.
An der Hochschule Mittweida wird das Teilprojekt “AR-System” bearbeitet. Ziel des Teilprojektes ist die Entwicklung einer AR-Anwendung, die robust, verzögerungsfrei und damit stabil die haptischen Modelle erkennt und Inhalte über ein Tablet und/oder ein Smartphone auf dem haptischen Modell anzeigen kann.
Die Nutzenden können dann in gewohnter Art und Weise mit den Inhalten über die AR-Anwendung interagieren und so auf spielerische Art und Weise das Wissen erkunden und somit selbstständig lernen. Dies schließt nicht nur Überblendungen direkt auf den Modellen mit ein, sondern auch virtuelle Objekte und Inhalte neben den Massemodellen im freien Raum. Vor allem bei größeren Abständen zwischen Massemodell und virtuellem Inhalt ist dies eine Herausforderung, da davon ausgegangen werden muss, dass das Massemodell sich nicht permanent im Kamerabild des Ausgabegerätes befindet.
Schwerpunkt dieses Teilprojektes ist es daher, neben dem Schaffen der grundlegenden AR-Anwendung, die Entwicklung eines echtzeitfähigen Tracking, welches robust alle 6 Freiheitsgrade im Raum durch Erfassung des Massemodells, in Kombination mit einem Raumtracking, ermöglicht.
Das Vorhaben begann am 01. Juli 2024 mit einer Laufzeit von 18 Monaten.
Text: Prof. Philipp Klimant