Am 25. März 2025 fand die SAXSIM – Sächsische Simulationstagung an der Technischen Universität Chemnitz statt. Die jährlich stattfindende Konferenz bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Forschenden, Industrievertretern und Studierenden zu aktuellen Entwicklungen in der numerischen Simulation. Die Hochschule Mittweida war mit zwei Fachvorträgen aus der Fakultät Ingenieurwissenschaften vertreten und präsentierte innovative Forschungsergebnisse in den Bereichen Künstliche Intelligenz für kollaborative Roboter sowie numerische Simulation für additiv gefertigte Wärmeübertrager.
Fokus Forschung – Die Hochschule Mittweida bei der SAXSIM 2025
Fokus Forschung – Die Hochschule Mittweida bei der SAXSIM 2025
Zwei Fachvorträge zu Künstlicher Intelligenz in der Robotersicherheit und numerischer Simulation additiv gefertigter Wärmeübertrager
Im Vortrag von Ehsan Matour zum Thema „Dynamische Sicherheitszonen mit LSTM und Deep Reinforcement Learning für kollaborative Roboter – Eine simulationsbasierte Untersuchung“ wurde ein lernbasiertes System vorgestellt, das Sicherheitszonen in der Mensch-Roboter-Interaktion dynamisch anpasst. Dabei wurden Laserdaten, ein LSTM-Modell zur Bewegungsvorhersage sowie mehrere Deep-Reinforcement-Learning-Modelle zur Echtzeitanpassung der Zone kombiniert. Ziel ist es, die Sicherheit von Menschen zu erhöhen und gleichzeitig unnötige Unterbrechungen im Roboterbetrieb zu vermeiden. Die Leistungsfähigkeit des Systems wurde sowohl in der Simulation als auch in realen Testszenarien erfolgreich demonstriert.
Der zweite Vortrag von Justus Reuter zum Thema „Numerische Simulation und Optimierung der Vernetzungsstrategien für additiv gefertigte Wärmeübertrager mit Gyroidstrukturen“ präsentiert eine innovative Methode zur effizienten Vernetzung komplexer, gyroidbasierter Wärmeübertrager für numerische Strömungssimulationen. Gyroidstrukturen zeichnen sich durch neuartige Minimaloberflächen mit einem hohen Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis aus, wodurch eine besonders effektive Wärmeübertragung ermöglicht wird. Die vorgestellten Wrapping-Techniken erzeugen automatisiert optimierte Netzstrukturen, welche sowohl erhebliche Einsparungen bei der Simulationszeit als auch eine hohe Genauigkeit der numerischen Ergebnisse gewährleisten. Mittels des Newton-Raphson-Verfahrens erfolgt eine präzise Berechnung der Wachstumsrate und Schichtanzahl, um eine exakte Abbildung der Grenzschichten in der Strömungssimulation sicherzustellen. Die Methode ist experimentell validiert und führt zu einer deutlichen Reduktion der erforderlichen Rechenressourcen sowie zu verbesserter Übereinstimmung mit Messdaten. Damit eröffnen sich neue Anwendungsperspektiven für die Industrie sowie für die Luft- und Raumfahrt im Bereich der TPMS-Wärmeübertrager.
Eine Session wurde von Professor Jörg Matthes aus der Fakultät Ingenieurwissenschaften geleitet.
Professor Uwe Mahn, Prorektor Forschung und ebenfalls Tagungsteilnehmer, resümierte begeistert: „Auf der SAXSIM tauschen sich nun schon zum 14. Mal Simulationsexpertinnen und -experten zu aktuellen Entwicklungen aus. Die Teilnehmenden kommen aus ganz Deutschland, z. T. aus der Schweiz und anderen Ländern. Ich freue mich, dass wir als Hochschule Mittweide diesmal mit zwei exzellenten Nachwuchswissenschaftlern dabei waren, die beide sehr anschauliche Vorträge gehalten haben und in der auf der SAXASIM stets intensiven Diskussion zu ihrem Thema bewiesen, dass sie tief im Stoff standen.“
Text und Fotos: Prof. Uwe Mahn