Fokus Forschung: Metall-3D-Druck in Superlativen

Fokus Forschung: Metall-3D-Druck in Superlativen

Forschung, Messen, Innovative Hochschule

Das Laserinstitut Hochschule Mittweida präsentierte sich auf der rapid.tech 3D in Erfurt

Blick auf einen Messestand mit Besuchenden
Stets gut besucht – der Messestand des Laserinstitut Hochschule Mittweida auf der rapid.tech 3D

Entwirfst du noch oder druckst du schon? So könnte man die Messe rapid.tech 3D, die Mitte Mai auf dem Erfurter Messegelände stattfand, in einem Satz beschreiben. Der 3D-Druck als additives Herstellungsverfahren bietet nahezu unendliches Potential für unzählige Praxis-Anwendungen.

Ein umlagerter Anziehungspunkt war wieder der Stand des Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM). Die Forschungsgruppe um Professor André Streek präsentierte Metall-3D-Druck von ganz klein bis ganz groß. Beliebtes Referenzobjekt in der 3D-Druck-Branche ist das sogenannte 3DBenchy. Dabei handelt es sich um ein Boot, mit dessen Druck die Leistungsfähigkeit und Präzision von 3D-Druckern bzw. Druckverfahren dargestellt wird. Das Modell enthält verschiedene geometrische Formen und Details, wie Überhänge, Brücken, feine Details und enge Toleranzen. Oft wird das 3DBenchy als der „fröhliche 3D-Druck-Stresstest“ bezeichnet.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LHM haben natürlich ebenfalls welche gedruckt – im laser-pulverbettbasierten Metall-3D-Druck-Verfahren (auch SLM oder L-PBF). Am Messestand gab es ein Boot im Maxiformat, das seinen Praxistest auf der Zschopau schon bestanden hat. Fast noch mehr Aufmerksamkeit erregten mikroskopisch kleine 3DBenchys, die mit bloßem Auge fast nicht mehr erkennbar sind, mit einer Rumpflänge von nur einem Millimeter.

Was als Besuchermagnet gedacht ist, wird natürlich auch wissenschaftlich basiert und praxisnah zur Anwendung gebracht. Im Mikrobereich sind es z.B. Mikrowärmeübertrager oder topologie-optimierte Spiegelhalter zur Ausrichtung der Intersatelliten-Laserkommunikation. Der Makrobereich punktet beispielsweise mit individuellen Knoten für Freiformfassaden oder Leichtbaurahmen für die Betonsteinproduktion.

Gelegenheiten, den LHM-3D-Druck in der Anwendung zu sehen, gibt es in nächster Zeit einige.

Am 18. und 19. Juni 2025 gibt es zur 14. Mittweidaer Lasertagung (Link zur Tagung) eine ganze Session, die sich mit 3D-Druck befasst.

Am 15. Oktober 2025 steht der 3D-Druck sogar einen ganzen (Tagungs-)Tag lang im Fokus, beim 12. Mitteldeutschen Forum 3D-Druck in der Anwendung (Link zur Tagung) ebenfalls in Mittweida.

Das LHM besucht mit der Laser World of Photonics vom 24. bis 27. Juni 2025 in München und der formnext vom 18. bis 21. November 2025 in Frankfurt (Main) zwei Leitmessen, die sich ebenfalls mit laserinduzierten Prozessen und dem 3D-Druck befassen.

Text und Bilder: Annett Kober