Fokus Forschung: Stärkung der grenzüberschreitenden Polizeiarbeit – DiForPol unterstützt digitale Ermittlungen

Fokus Forschung: Stärkung der grenzüberschreitenden Polizeiarbeit – DiForPol unterstützt digitale Ermittlungen

Forschung, Forschungsprojekte, EU-Forschung

Sächsisch-tschechisches Hochschulkooperationsprojekt entwickelt zweisprachige Schulung für Polizeibehörden beider Länder zur Mobilfunkforensik.

Gruppenbild in einem Studio vor einer Präsentationswand
Vertreter:innen der beteiligten Hochschulen, AMBIS Vysoká škola und Hochschule Mittweida, sowie der sächsischen und der tschechischen Polizei zur Auftaktveranstaltung von DiForPol am 21. Mai 2025 Zástupci zúčastněných vysokých škol, AMBIS Vysoká škola a Mittweida University of Applied Sciences, a také saské a české policie na zahajovací akci DiForPol 21. května 2025.

Deutschland und Tschechien wollen enger zusammenarbeiten bei der Aufklärung von grenzüberschreitenden Verbrechen speziell im digitalen Bereich. Dazu wird das Projekt DiForPol in den kommenden drei Jahren die beteiligten Polizeibehörden in beiden Ländern besser vernetzen und gemeinsam schulen. DiForPol steht für „Schulung zu Digitaler Forensik für die Polizei“. Wissenschaft und Polizei in beiden Ländern arbeiten dabei eng zusammen.

Am 21. Mai 2025 trafen sich die Projektpartner zum Kick-off-Meeting an der Hochschule Mittweida (HSMW). An der feierlichen Eröffnung des Projekts nahmen Vertreter der sächsischen Polizei und der Polizei der Tschechischen Republik sowie Fachleute aus den Bereichen digitale Kriminalistik und Sicherheitsforschung teil.

Die Professoren Dirk Pawlaszczyk und Ronny Bodach von der HSMW leiten das Projekt. Sie und ihr Team sind Experten auf dem Gebiet der digitalen Forensik und schulen seit vielen Jahren Mitarbeitende von Ermittlungsbehörden und Sicherheitsunternehmen. Wissenschaftlicher Projektpartner auf tschechischer Seite ist die private AMBIS Universität in Prag unter der Federführung von Priv.-Doz. Dr. Irena Tušer und Priv.-Doz. Dr. Jan Kolouch.

Neue Kompetenzen für die Sicherung digitaler Beweismittel

Die zunehmende Veränderung der polizeilichen Ermittlungsfelder trifft auch die traditionell sehr gute Zusammenarbeit von übergeordneten Polizeibehörden und regionalen Polizeidienststellen auf tschechischer und deutscher Seite. Neben den klassischen Beweismitteln wie Akten, Bildern oder Waffen nehmen digitale Beweismittel einen immer größeren Raum in Ermittlungsverfahren ein. Speziell der Auswertung von Mobiltelefonen kommt dabei eine wachsende Bedeutung zu. Der technische Fortschritt in der digitalen Kommunikation macht es erforderlich, die Polizeibeamt:innen auf beiden Seiten der Grenze kontinuierlich zu schulen und weiterzubilden. Viele der anstehenden Herausforderungen im Grenzgebiet lassen sich dabei nur gemeinsam lösen.

Professor Dirk Pawlaszczyk beschreibt das Projekt: „In DiForPol entwickeln wir gemeinsam mit den tschechischen Partnern eine zweisprachige Schulung zur digitalen Kompetenz bei der polizeilichen Ermittlung. Sie wird das Fachwissen der Behörden und vertiefen und die polizeiliche Zusammenarbeit in der Grenzregion verbessern. Ziel ist es, die digital-forensische Ermittlungskette weiter zu stärken. So können die bei der Fallarbeit gewonnenen Informationen mit geringerem Aufwand an die Nachbarpolizei übermittelt werden.“

Die Wissenschaftler:innen arbeiten in ihrem Projekt eng mit der tschechischen Polizei und der sächsischen Landespolizei zusammen.

Das Projekt läuft zunächst für drei Jahre von April 2025 bis März 2028. In der ersten Projektphase, bis Frühjahr 2026 definieren die Partner in Abstimmung mit der sächsischen und der tschechischen Polizei die Rahmenbedingungen für das gemeinsame Schulungskonzept. Dazu erheben die Partner gemeinsam den aktuellen Bedarf und die Erwartungen der tschechischen Polizeieinheiten an die geplante Schulung. Anschließend erstellen sie unter Berücksichtigung des rechtlichen und fachlichen Umfelds in Tschechien das Schulungsmaterial und führen einen Testlauf durch. Neben bewährten Lehrmethoden treten dabei digitale Gruppenlernmethoden und Fallsimulationen.

ObstLt. Dr. Lukáš Hřibňák, Vertreter der Polizei der tschechischen Republik: „Die digitale Forensik ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Kriminalistik und ein zentrales Instrument bei der Aufklärung von Straftaten. Während sich die Methoden zur Erhebung, Sicherung und Analyse digitaler Daten dynamisch weiterentwickeln, besteht weiterhin ein dringender Bedarf an systematischer Ausbildung und Standardisierung der praktischen Anwendung dieser Instrumente innerhalb der Sicherheitsbehörden.“

Das Projektteam wird sich dabei insbesondere auf die Entwicklung von Ausbildungsszenarien konzentrieren, die auf realen Fällen des tschechischen und sächsischen Umfelds basieren. In der Abschlussphase bis März 2028 gehen die optimierten Schulungen in die Ausbildungspraxis für die Polizei in beiden Ländern. Sowohl die Hochschule AMBIS als auch die Hochschule Mittweida werden die Schulung für Polizeianwärter durchführen.

AMBIS-Vertreterin, Priv.-Doz. Dr. Irena Tušer: „Im Rahmen des Projekts wird die AMBIS Hochschule, a.s. eine zentrale Rolle für die Tschechische Republik übernehmen. In diesem Bereich wird die Universität auch eng mit dem Nationalen Amt für Cybersicherheits- und Informationssicherheit, der Nationalen Zentralstelle zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität sowie der Abteilung für polizeiliche Aus- und Fortbildung zusammenarbeiten.“

Das Projekt ist nachhaltig angelegt: Perspektivisch sollen die sächsischen und tschechischen Polizeifortbildungsprogramme um das erarbeitete Material erweitert werden. Die beiden Hochschulen in Mittweida und Prag wollen dazu auch über den Projektzeitraum zusammenarbeiten. Das Projekt findet im Regionalprogramm Interreg Sachsen-Tschechien 2021-2027 statt, das zum europäischen Strukturfonds zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit gehört.

Kurzporträts der beiden Hochschulen mit Schwerpunkt auf die hier betroffenen Disziplinen

Die AMBIS Hochschule, die größte private Hochschule der Tschechischen Republik, bietet ein breites Spektrum an Studienmöglichkeiten in den Bereichen Recht, Sozialwissenschaften und Sicherheitsstudien an. Mit einem umfassenden Angebot von 17 akkreditierten Studienprogrammen und über 8.000 Studierenden hat sich die AMBIS in über zwanzig Jahren fest als Schlüsselakteur in der tschechischen Hochschullandschaft etabliert. Ihr Erfolg basiert auf der bewährten Verbindung von hochwertiger Fachausbildung mit einer intensiven Praxisorientierung in Lehre und Forschung. Die AMBIS Hochschule ist Teil der renommierten Bildungsgruppe Carl Remigius Fresenius, einer der größten privaten und unabhängigen Bildungseinrichtungen in Deutschland. Der Studiengang „Sicherheitsmanagement“ bietet eine einzigartige Spezialisierung auf Cybersicherheit sowie zentrale forensische Disziplinen wie Kriminalistik und Kriminologie. Studierende erwerben umfassende und praxisnah anwendbare Kompetenzen im Schutz von Netzwerken und Daten, in der Analyse digitaler und physischer Beweismittel sowie in der effektiven Kriminalitätsprävention. Besonderer Wert wird auf die Aneignung moderner kriminologischer Methoden gelegt, die Absolventen unmittelbar im öffentlichen Sektor, bei Sicherheitsbehörden oder in Beratungsunternehmen einsetzen können, wodurch sie zur Stärkung der nationalen und internationalen Sicherheit im digitalen Zeitalter beitragen.

Die Hochschule Mittweida wurde 1840 gegründet und ist ein starkes Zentrum für Forschung und Transferleistungen in Mittelsachsen mit rund 7.000 Studierenden in 5 Fakultäten. Zu den vielen Facetten ihrer wirtschaftsnahen Forschung und Entwicklung gehören drittmittelfinanzierte Untersuchungen, kooperative Promotionsvorhaben und eigenständig organisierte Entwicklungsarbeiten sowie Projekte in Instituten und Forschungsverbünden. Seit mehreren Jahren bietet die Hochschule Mittweida verschiedene Studiengänge und Weiterbildungsprogramme in den Bereichen IT-Forensik und Cybersecurity an. So hat die Hochschule Mittweida den ersten Bachelorstudiengang Digitale Forensik in Deutschland ins Leben gerufen, der bis heute einzigartig in der Hochschullandschaft ist. Sechs Professoren sind in Lehre und Forschung tätig. Zusätzlich werden jährlich rund 500 Polizeibeamte in Kooperation mit der Bundespolizei und den Landespolizeien fortgebildet. Die Forschung wird als elementarer Impulsgeber für die Lehre gesehen und ist daher in die Gestaltung des Unterrichts integriert. Die Kompetenzen des kriminaltechnischen Untersuchungslabors Mittweida wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Die Hochschule verfügt über zwei forensische Labore, die für Lehre und Forschung genutzt werden, darunter Einrichtungen zur Analyse digitaler Beweismittel, sowie zwei In-Institute für Forschung in der Blockchain-Technologie und für Computational Intelligence und Machine Learning. Schwerpunkte sind die Entwicklung innovativer KI-Technologien in den Bereichen digitale Forensik, einschließlich Wirtschaftsforensik, Cybersicherheit und Industrie 4.0.

Posílení přeshraniční policejní práce - DiForPol podporuje digitální vyšetřování

Projekt sasko-české univerzitní spolupráce rozvíjí dvojjazyčné školení pro policejní orgány obou zemí v oblasti forenzní analýzy mobilních telefonů.

Německo a Česká republika chtějí těsněji spolupracovat při vyšetřování přeshraniční trestné činnosti, zejména v digitální oblasti. V příštích třech letech se v rámci projektu DiForPol zlepší propojení a společné vzdělávání zapojených policejních orgánů obou zemí. DiForPol je zkratka pro „Školení v oblasti digitální kriminalistiky pro policii“. Věda a policie v obou zemích úzce spolupracují.

Dne 21. května 2025 se partneři projektu sešli na zahajovacím setkání na Vysoké škole aplikovaných věd v Mittweidě (HSMW). Oficiálního zahájení projektu se zúčastnili zástupci saské policie a policie České republiky a odborníci z oblasti digitální kriminologie a bezpečnostního výzkumu.

Projekt vedou profesoři Dirk Pawlaszczyk a Ronny Bodach z HSMW. Ti jsou se svým týmem odborníky v oblasti digitální kriminalistiky a již řadu let školí pracovníky vyšetřovacích orgánů a bezpečnostních společností. Vědeckým partnerem projektu na české straně je soukromá Vysoká škola AMBIS v Praze pod vedením doc. Mgr. Ireny Tušer, Ph.D. a doc. JUDr. Jana Koloucha, Ph.D.

Nové kompetence pro zajištění digitálních důkazů

Rostoucí změny v oblastech policejního vyšetřování se dotýkají i tradičně velmi dobré spolupráce mezi vyššími policejními orgány a regionálními policejními odděleními na české i německé straně. Vedle tradičních důkazů, jako jsou spisy, obrazové materiály nebo zbraně, hrají ve vyšetřovacích řízeních stále důležitější roli digitální důkazy. Na významu nabývá zejména analýza mobilních telefonů. Technický pokrok v oblasti digitální komunikace vyžaduje neustálé školení a vzdělávání policistů na obou stranách hranice. Mnohé z nadcházejících výzev v příhraniční oblasti lze řešit pouze společně.

Profesor Dirk Pawlaszczyk popisuje projekt: "V rámci projektu DiForPol spolupracujeme s českými partnery na vývoji dvojjazyčného školení o digitálních dovednostech při policejním vyšetřování. Prohloubí se tak odborné znalosti orgánů a zlepší se policejní spolupráce v příhraničním regionu. Cílem je dále posílit řetězec digitálního forenzního vyšetřování. Informace získané při práci na případu tak budou moci být s menším úsilím předávány sousedním policejním složkám."

Výzkumníci na svém projektu úzce spolupracují s českou policií a saskou státní policií.

Projekt bude zpočátku probíhat po dobu tří let od dubna 2025 do března 2028. V první fázi projektu do jara 2026 budou partneři po konzultaci se saskou a českou policií definovat rámcové podmínky koncepce společného výcviku. Za tímto účelem partneři společně vyhodnotí aktuální potřeby a očekávání českých policejních jednotek pro plánovaný výcvik. Poté vytvoří výcvikový materiál s přihlédnutím k právnímu a technickému prostředí v České republice a provedou zkušební provoz. Vedle osvědčených výukových metod se používají metody skupinového digitálního učení a simulace případů.

Bc. Mgr. Vladimír Táborský, člen řešitelského týmu: "Digitální kriminalistika je dnes nepostradatelnou součástí moderní kriminalistiky a klíčovým nástrojem při vyšetřování trestných činů. Přestože se metody sběru, zajištění a analýzy digitálních dat dynamicky rozvíjejí, stále je naléhavě nutné systematické vzdělávání a standardizace praktického používání těchto nástrojů v rámci bezpečnostních orgánů."

Projektový tým se zaměří zejména na vývoj výcvikových scénářů založených na reálných případech z českého a saského prostředí. V závěrečné fázi do března 2028 přejdou optimalizované výcvikové kurzy do výcvikové praxe policie obou zemí. Školení pro policejní kandidáty budou organizovat jak AMBIS University of Applied Sciences, tak Mittweida University of Applied Sciences.

Zástupkyně AMBIS, doc. Irena Tušer: "V rámci projektu bude AMBIS University, a.s. hrát ústřední roli pro Českou republiku. V této oblasti bude univerzita úzce spolupracovat také s Národním úřadem pro kybernetickou a informační bezpečnost, s Národní centrálou proti organizovanému zločinu a Útvarem policejního vzdělávání a služební přípravy."

Projekt je koncipován tak, aby byl udržitelný: V budoucnu se počítá s rozšířením saských a českých policejních vzdělávacích programů o vyvinuté materiály. Obě univerzity v Mittweidě a v Praze chtějí spolupracovat i po skončení projektu.

Projekt je součástí regionálního programu Interreg Sasko - Česká republika 2021-2027, který je součástí Evropského strukturálního fondu na podporu přeshraniční spolupráce.

Další informace:

Krátké portréty obou univerzit se zaměřením na příslušné obory

AMBIS vysoká škola je největší soukromou vysokou školou v České republice. Poskytuje vzdělání v oblastech práva, sociálních věd a bezpečnostních studií. Má 17 akreditovaných studijních programů, které studuje celkem 8 000 studentů. Svou existencí již více než dvacet let potvrzuje, že spojení kvalitního odborného vzdělávání s praxí a výzkumem má v českém vysokoškolském prostoru své pevné místo. AMBIS VŠ vlastní renomovaná vzdělávací skupina Carl Remigius Fresenius, která je jednou z největších soukromých a nezávislých vzdělávacích společností v Německu. Studijní program Bezpečnostní management nabízí specializaci na kybernetickou bezpečnost a forenzní disciplíny, jako je kriminalistika a kriminologie. Studenti získají dovednosti k ochraně sítí a dat, analýze důkazů a prevenci kriminality. Naučí se kriminologické metody pro praktické využití ve veřejném sektoru, bezpečnostních službách a v poradenství.

Vysoká škola aplikovaných věd Mittweida byla založena v roce 1840 a je silným centrem výzkumu a transferu služeb ve středním Sasku s přibližně 7 000 studenty na 5 fakultách. Mnoho aspektů jejího výzkumu a vývoje souvisejícího s podnikáním zahrnuje externě financované studie, kooperativní doktorské projekty a samostatně organizované vývojové práce, jakož i projekty v institutech a výzkumných sdruženích. Vysoká škola Mittweida již několik let nabízí různé studijní obory a programy dalšího vzdělávání v oblasti IT forenziky a kybernetické bezpečnosti. Mittweida University of Applied Sciences například zahájila první bakalářský studijní program v oboru digitální forenziky v Německu, který je dodnes v univerzitním prostředí jedinečný. Na výuce a výzkumu se podílí šest profesorů. Kromě toho je ve spolupráci se spolkovou a zemskou policií každoročně vyškoleno přibližně 500 policistů. Výzkum je považován za elementární zdroj inspirace pro výuku, a proto je začleněn do organizace výuky. Kompetence kriminalistické laboratoře v Mittweidě se v posledních letech neustále rozšiřují. Univerzita disponuje dvěma forenzními laboratořemi, které jsou využívány pro výuku a výzkum, včetně zařízení pro analýzu digitálních důkazů, a také dvěma interními ústavy pro výzkum technologie blockchain a výpočetní inteligence a strojového učení. Zaměřuje se na vývoj inovativních technologií umělé inteligence v oblasti digitální forenziky, včetně ekonomické forenziky, kybernetické bezpečnosti a průmyslu 4.0.