Fokus Forschung: Von Malibu nach Mittweida, vom Lichtverstärker zum Universalwerkzeug – Wissenschaftliche Tagung befördert den Austausch in der aktuellen Laserforschung

Fokus Forschung: Von Malibu nach Mittweida, vom Lichtverstärker zum Universalwerkzeug – Wissenschaftliche Tagung befördert den Austausch in der aktuellen Laserforschung

Forschung, Veranstaltungen

Die 14. Mittweidaer Lasertagung wurde heute an der Hochschule eröffnet

Blick auf eine Filztasche mit dem Programmheft
Die 14. Mittweidaer Lasertagung ist eröffnet

Vor fast genau 65 Jahren, am 16. Mai 1960, schaltete Theodore H. Maiman im kalifornischen Malibu eine Blitzentladungslampe ein, die sich um einen stabförmigen Rubin wickelte. Damit erstrahlte der erste Laser – Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation = „Licht-Verstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung“ und der weltweite Siegeszug dieser Technologie begann. Heute sind Laserstrahlen sowohl in der industriellen Fertigung als auch im alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken.

Reichlich 15 Jahre später fand sich an der damaligen Ingenieurhochschule Mittweida eine erste Forschungsgruppe zusammen, die sich mit dieser noch recht jungen Technologie befasste. Und auch dieser Siegeszug war nicht aufzuhalten. Davon künden heute - nach 50 Jahren - ein Forschungsneubau und ein Institut, das zu den zehn erfolgreichsten Laserforschungsinstituten in Deutschland zählt.

Zur Wissenschaft gehört auch, Wissen zu teilen. So fand im November 1994 die erste Mittweidaer Lasertagung statt, eine Erfolgsgeschichte, die ebenfalls bis heute anhält. Heute wurde im Gerhard-Neumann-Bau der Hochschule Mittweida die mittlerweile 14. Mittweidaer Lasertagung feierlich durch den Prorektor Forschung, Professor Uwe Mahn, eröffnet. In seiner Eröffnung würdigte Professor Uwe Mahn die Tagung als unverzichtbares Forum für den Austausch von Wissen und die Förderung von Kooperationen in der Laserforschung. „Von den bescheidenen Anfängen bis hin zu den heutigen hochmodernen Anwendungen zeigt diese Tagung, wie weit wir gekommen sind. Es ist eine Ehre, diese Veranstaltung zu eröffnen und die neuesten Forschungsergebnisse und Innovationen zu präsentieren. Die Mittweidaer Lasertagung unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit und sie ist ein Beweis für das Engagement und die Innovationskraft unserer Forschungsgemeinschaft.“

Am heutigen Mittwoch und am morgigen Donnerstag geht es für die 120 Teilnehmenden in sechs Sessions um die neusten Ergebnisse und Erkenntnisse auf dem Gebiet der Lasermaterialbearbeitung. 28 Vorträge und 15 Poster zeigen Entwicklungsvorhaben, Applikationen, Trends und Perspektiven rund um die Lasertechnologie.

Professor Markus Gräfe, TU Darmstadt, spricht in seiner heutigen Keynote zum Thema „Quantum imaging with undetected light – From fundamentals to holography with quantum light“ – übersetzt „Quantenbildgebung mit unentdecktem Licht - Von den Grundlagen zur Holografie mit Quantenlicht“. Die morgige Keynote von Dr. Anna Ziefuß von der Universität Duisburg- Essen dreht sich um „Kleine Partikel, große Wirkung. Wie lasergenerierte Nanopartikel den 3D-Druck veredeln“.

In den Konferenzpausen stellen 15 Firmen sich und ihr Portfolio vor. Neben dem fachlichen Austausch kommt auch die persönliche Vernetzung der Teilnehmenden nicht zu kurz. Ausreichende Möglichkeiten dazu bieten das Netzwerktreffen am heutigen Mittwoch am Laserinstitut Hochschule Mittweida sowie die morgige Festveranstaltung „50 Jahre Lasertechnik in Mittweida“ und das Sommer-Open-Air-Event auf dem Technikumplatz.

Über 30 Jahre erfolgreiche Tagungs- und Forschungsgeschichte belegt unter anderem ein Blick ins Tagungsprogramm. Bei der 1. Mittweidaer Lasertagung findet sich im Vortragsprogramm ein Beitrag mit dem Titel „Laser pulse deposition of oxide films “, übersetzt „Laserpulsabscheidung von Oxidschichten“, Referent ist Steffen Weißmantel. Zur 14. Mittweidaer Lasertagung leitet Professor Steffen Weißmantel die Session Laseroberflächentechnik und ist Mitautor zahlreicher Beiträge, unter anderem mit dem Titel „Ablation von Metallmatrix-Verbundwerkstoffen mit ultrakurzen Burst-Pulsen“.

Am Ende der Tagung wird der Staffelstab an die Ernst-Abbe-Hochschule Jena übergeben, die im kommenden Jahr die Schwestertagung ausrichtet.

Text: Annett Kober
Fotos: Helmut Hammer