Fokus Forschung: Einblicke, Ausblicke, Rundblicke und der "Mittweida Spirit"

Sachsens Staatsminister für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Sebastian Gemkow; forderte in seinem Video-Grußwort alle auf, den "Mittweida Spirit" zu erleben und weiterzugeben. Professor Uwe Mahn, Prorektor Forschung an der HSMW und Tagungsleiter, nahm in seiner Begrüßung diesen besonderen Forschergeist auf und stellte die HSMW mit ihrem vielfältigen Angebot an Studien- und Forschungsmöglichkeiten vor.

Holger Müller, Erster Beigeordneter der Stadt Mittweida, sprach in seinem Grußwort von einer fruchtbaren Zusammenarbeit und nannte die Blockchain Schaufensteregion als Beispiel, wo Wissenschaft, Wirtschaft und Kommune interdisziplinär zusammenarbeiten.

„Hier ist der Tellerrand – einfach mal drüberschauen“, so stand es auf den Taschen, die alle zur Konferenz erhielten. Einen ersten Blick über diesen Tellerrand der eigenen Forschung ermöglichten die 10 Posterautorinnen und -autoren, die in genau einer Minute im Posterflash ihr Poster dem Publikum vorstellten und um dessen Stimmen warben. Kreativität und Einfallsreichtum spielten dabei eine genau so große Rolle wie Fachkenntnis und Redegewandtheit.

Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung bewiesen die mehr als 150 Autorinnen und Autoren, die an den Beiträgen mitgewirkt haben, dass sie den Erwartungen gerecht werden. Sie hatten im Vorfeld ihre Forschungsbeiträge als Vollbeitrag einer Jury von 39 Gutachterinnen und Gutachtern aus Forschungseinrichtungen und Hochschulen sowie Universitäten zur Bewertung mittels Peer-Review Verfahren vorgelegt. Die besten von ihnen wurden zur Konferenz nach Mittweida eingeladen. In 48 Vorträgen in zwölf Sessions und vier parallelen Veranstaltungen stellten anschließend die jungen Forscherinnen und Forscher ihre Themen vor.

Warum eignet sich Nickel-Rhenium als röntgenabsorbierende Schicht in der Medizintechnik? – Leiden deutsche Studierende unter chronischem Stress? – Welche neuen Anforderungen stellt BIM (Building Information Modeling) an Architektinnen und Architekten sowie an Ingenieure und Ingenieurinnen? – Wie kann die Last der Varroamilben bei Bienen eingedämmt werden? – Wie kann VR in der Lehre verankert werden? – Wer seine Zeit kreativ nutzte und gut geplant zwischen den Vorträgen wechselte, der konnte durchaus auf alle diese und weitere Fragen am 13. Juni eine Antwort finden.

Und dann musste sich das Publikum entscheiden und seine Stimmen vergeben für das beste Poster und die beste Präsentation, die am Abend ausgezeichnet werden sollten.

Im Foyer präsentierten das SMWK-Projekt ZEUSS, SaxFDM, Saxeed und die Hochschulbibliothek Mittweida ihre Tätigkeitsbereiche bei einem Markt der Möglichkeiten und kamen mit den Teilnehmenden ins Gespräch.

„Wissenschaft mal anders“ hieß der Programmpunkt, in dem Professor Silvio Fuchs vom Laserinstitut Hochschule Mittweida einen Einblick in sein Forschungsgebiet gewährte. Was hat ultraschnelle Physik mit den Hochleistungschips in iPhone und Co. zu tun und welche Rolle spielt dabei die ultraviolette Strahlung? Mit Experimenten und anschaulichen Darstellungen brachte Professor Fuchs dieses Thema dem Publikum näher.

Am späten Nachmittag fanden sich alle wieder im TV-Studio ein, neugierig auf das „Finale“ – die Verleihung der neun Preise in drei Kategorien. Professor Uwe Mahn machte es spannend und fasste zunächst erst einmal die NWK24 in Zahlen zusammen. 367 Seiten umfasst zum Beispiel der Tagungsband, der hier (Link) als Download zur Verfügung steht.

Darin enthalten sind auch die Beiträge, die ausgezeichnet wurden. Mit Geldbeiträgen geehrt wurden jeweils die drei besten Beiträge in den Kategorien Best Poster, Best Presentation und Best Paper.

Das Publikum entschied sich beim Best Poster für Stefanie Penzel (HTWK Leipzig) und das Poster „Footprint of the Golden Algae: An Approach for the Detection of harmful Algae using Spectroscopic Methods“.

Ebenfalls per Publikumsentscheid wurde in der Kategorie Best Presentation Sabine Rucks (Hochschule Mittweida) für den Beitrag „Genomassembly der Buckfast-Honigbiene“ ausgezeichnet

Die beste Bewertung der Gutachterinnen und Gutachter erhielt Stefanie Stöckel (TU Chemnitz) für ihren Beitrag „Neue Kenngröße zur Beschreibung der räumlichen Verteilung charakteristischer Merkmale gestrahlter Oberflächen“ und wurde damit als Best Paper ausgezeichnet.

Professorin Doreen Pick, Prorektorin für Forschung, Wissenstransfer und Existenzgründung an der Hochschule Merseburg, nahm im Anschluss den NWK-Schlüssel aus den Händen von Professor Uwe Mahn entgegen und lud alle herzlich zur NWK 2025 am 19. und 20. Juni 2025 an die Hochschule Merseburg ein.

Einen kleinen Einblick in die angewandte Forschung am Laserinstitut Hochschule Mittweida bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Verlaufe des Abends, denn dort konnte man sich einen ganz persönlichen Göffel als Erinnerung an die NWK24 abholen. Bei Gegrillten und kühlen Getränken auf dem Sonnendeck des Hauses 39 boten sich weitere Möglichkeiten zu Gesprächen und zur Diskussion über Themen der KI-Anwendung, der Mobilität und der Gentechnik mit Wissenschaftlern aus unserem Hause bei "Meet the Scientist".

Zum Promovendentag am folgenden 14. Juni wurde ein Doktorandenseminar durchgeführt. In dem gut besuchten Workshop unter der Leitung von Dr. Ellen Weißmantel wurde dieser Weg der wissenschaftlichen Weiterqualifikation am Beispiel der HSMW intensiv beleuchtet. Neben Chancen und Risiken, Strategien und Methoden für das Promotionsprojekt, ging es hier auch um Fragen der Finanzierung, der Anschlussperspektiven (wie der Ausgründung) und die Vermittlung von Erfahrungen der Promovenden selbst sowie den Möglichkeiten der internationalen Vernetzung und Kooperation während der Qualifizierung. Beispiele der Personalentwicklung an der HSMW, die das Projekt NextGen der HSMW entwickelt und begleitet, rundeten die Vortragsreihe ab.

Tagungsleiter Professor Uwe Mahn bilanziert: „Ich freue mich über eine gelungene Konferenz mit einem breit aufgestellten Programm und vielen Vernetzungsmöglichkeiten. Wir konnten Einblicke in die verschiedensten Forschungsbereiche gewinnen und den jungen Kolleginnen und Kollegen Tipps und Anregungen für den weiteren Weg mitgeben. Die Hochschule Mittweida hat sich erneut als gute Gastgeberin für eine derartige Tagung erwiesen und die Teilnehmenden mit dem ‚Mittweida Spirit‘, dem Forschergeist, angesteckt.“

Weitere Bilder und die Auflistung der Preisträger:innen werden demnächst auf der Webseite der NWK24 (Link) zur Verfügung gestellt.

Die Nachwuchswissenschaftler:innenkonferenz (NWK) wurde im Jahr 2000 an der Hochschule Merseburg – damals noch als Nachwuchswissenschaftlerkonferenz mitteldeutscher Fachhochschulen – ins Leben gerufen. Ziel der NWK ist, den interdisziplinären Austausch zwischen Masterstudierenden, jungen Forschenden und Promovierenden aller Fachdisziplinen an den heutigen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zu fördern. Mittlerweile nehmen junge Forschende aus ganz Deutschland an der Tagung teil. Im Jubiläumsjahr 2025 findet die NWK am 19. und 20. Juni 2025 an der Hochschule Merseburg statt.

An alle NWK24-Mitwirkendenden vor und hinter den Kulissen ein herzliches Dankeschön und die besten Wünsche an die Hochschule Merseburg für eine erfolgreiche NWK 2025!

Text: Annett Kober
Bilder: (1), (2): Jacob Golde, Hochschule Mittweida; (3): Helmut Hammer, Hochschule Mittweida