Chile ganz nah – Investigación internacional

Chile ganz nah – Investigación internacional

Saxony5, 2021

Wissenschaftler der Hochschule zeigen ihre Forschungsgebiete auf Online-Seminar

Seminarankündigung an der Universidad Autónoma Santiago de Chile
Seminarankündigung an der Universidad Autónoma Santiago de Chile

An der Universidad Autónoma Santiago de Chile sind ca. 26.000 Studierende in einem breit aufgestellten Fächerspektrum eingeschrieben, damit zählt sie zu den führenden privaten Universitäten Chiles. Seit zwei Jahren arbeitet die Hochschule Mittweida im Rahmen eines Kooperationsvertrages (Memorandum of Understanding) mit der chilenischen Universität zusammen. Neben dem Austausch von Studierenden sind auch gegenseitige Besuche und eine Zusammenarbeit von Forschenden Inhalt dieses Vertrages.

Bereits bei der 26. IWKM im April dieses Jahres in Mittweida haben drei Vortragende aus Chile teilgenommen. Am 20. Mai 2021 gab es nun das Rückspiel: Im Rahmen eines Seminario Internacional zum Thema additive Fertigung stellten Professor André Streek und Professor Uwe Mahn ihre Spezialisierungsrichtungen und ihre Forschungs-vorhaben in diesem Bereich vor. Das Seminar wurde von chilenischer Seite aus über Microsoft Teams ausgerichtet und gestreamt.

Der Vortrag von Professor André Streek lautete „Additive Manufacturing of Micro Metal Parts“. Zum Inhalt: Die additive Fertigung von Mikrobauteilen ist nach wie vor ein Novum aber auch eine der herausragenden Kompetenzen der Laserforschung in Mittweida. Die Herstellung von miniaturisierten Bauteilen erfordert ein tiefgehendes Verständnis der Wechselwirkungsprozesse zwischen Laserstrahlung und Pulverbett, welches aus nur µm großen Partikeln besteht. Das hieraus abgeleitete Prozessregime gepaart mit der in Mittweida eigens entwickelter Anlagentechnik ermöglicht das gezielte Erzeugen von hochpräzisen Mikrobauteilen. Die in Mittweida hergestellten Bauteile finden bereits in der minimalinvasiven Operationstechnik und zum Teil in der Raumfahrt Anwendung. Wie die vielen Anfragen zum Verfahren bereits jetzt belegen, wird die in Mittweida entwickelte Technologie des sog. µ-SLM (Selektives Laserschmelzen im Mikrometerbereich) den industriellen 3D-Druck von miniaturisierten Bauteilen nachhaltig prägen.

Professor Uwe Mahn (Projektleiter von Saxony5) referierte – übrigens in Spanisch - zu: „Posibilidades de simulación de componentes fabricados aditivamente“ (Simulationsmöglichkeiten additiv gefertigter Komponenten). Additiv gefertigte können Bauteil können viel komplexer gestaltet werden, als Bauteile, die mit klassischen Fertigungsverfahren produziert werden. Innere Strukturen sowie bionische Geometrien, die nur für die Lastübertragung tatsächliche notwendige Bauteilbereiche enthalten, können nun effizient gefertigt werden. Diesen komplexeren Teilen ist gemein, dass die Auslegung quasi nur noch mit Hilfe von Simulationsprogrammen möglich ist. Die Auslegung mit Hilfe der sog. Topologieoptimierung sowie ein Überblick über Möglichkeiten den eigentlichen Prozess additiver Fertigung zur simulieren, waren Kern des Vortrages von Prof. Mahn, der die berechnungsintensive Auslegung von Bauteilen in Forschung und Lehre vertritt.

Neben Teilnehmenden von der Universidad Autónoma war die Veranstaltung auch für Kooperationspartner in Chile sowie weitere Gäste aus Peru und Spanien zugänglich. Die Diskussion der Fragen zeigte ein breites Interesse für die Forschungsinhalte aus Mittweida. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung werden weitere dieser Seminare zum gegenseitigen Kennenlernen geplant.

Muchas gracias y hasta la próxima!

 

Zuerst erschienen bei Fokus Forschung.