Nachlese: Messe Rapid.Tech 3D 2023 in Erfurt

Nachlese: Messe Rapid.Tech 3D 2023 in Erfurt

Saxony5, Anwendungsbereich Produktion, 2023

Vom 09. bis 11.05.2023 fand mit der Rapid.Tech 3D 2023 in Erfurt eine der wichtigsten Informationsveranstaltungen im Bereich der generativen Fertigungsverfahren statt.

Das Teilvorhaben Laserbasierte Fertigung in Architektur und Bauwesen war hier mit der Hochschule Mittweida sowie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig vertreten, die ihre Stände zu einem Gemeinschaftsstand gekoppelt hatten. Sie präsentierten den mehr als 2.700 Messebesuchern ihr gesamtes Portfolio aus dem Bereich der laserbasierten Additiven Fertigung aus Metall und Keramik sowie zur Anwendung des 3D-Drucks in Architektur und Bauwesen.

Die Aufmerksamkeit der Messebesucher wurde wieder von dem Ausschnitt aus einer freigeformten Fassade mit individuellen Verbindungsknoten an den Stand gelenkt, die schon zum zweiten Mal dabei war. Doch diesmal gab es eine Neuerung: Die Knoten sind nicht mehr alle mittels konventionellem selektivem Laserschmelzen (SLM) aus Aluminium gefertigt, sondern es gab bereits erste Knoten aus Edelstahl zu bewundern, die mittels Makro-SLM, einem neu entwickelten Verfahren des Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM), gefertigt wurden. Das Verfahren ermöglicht den 3D-Druck großvolumiger Bauteile. Zum Einsatz kommt ein grobes Pulver (Korngröße: > 200 µm), welches mit hoher Laserleistung verschmolzen wird. Perspektivisch wird es den 3D-Druck von großen Teilen (Kubikmeterbereich) ermöglichen.

Die Zusammenarbeit der beiden ausstellenden Partner im Transferverbund Saxony5 zielt darauf ab, die additive Fertigung im Bauwesen zu etablieren. Die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig forscht an ressourcenschonenden, smarten und effizienten Tragkonstruktionen, wie optimierte Fassaden- und Dachkonstruktionen. Hierfür werden individuell gefertigte Knoten benötigt, was wirtschaftlich nur mittels additiver Fertigung Sinn macht. Da konventionelle 3D-Druck-Verfahren zu kostenintensiv sind, hat das LHM das neue Makro-SLM-Verfahren entwickelt. Damit ist eine individuelle Fertigung der Knoten kosteneffizient möglich. Darüber hinaus bietet das Verfahren aber auch noch großes Potential für wesentlich größere Teile, die es additiv zu fertigen gilt. Entsprechend groß war das Interesse am Stand.

Zusätzlich zum Stand gab es noch einen Vortrag von Martin Erler vom Laserinstitut Hochschule Mittweida auf der 3D Printing Conference, bei dem er u.a. weitere Details zum neuen Verfahren verriet, aber auch die weiteren Forschungsfelder im Bereich der laserbasierten additiven Fertigung am LHM vorstellte. So ging er auch auf das Mikro-SLM-Verfahren ein, was den komplett entgegengesetzten Größenbereich adressiert und die Fertigung kleinster Teile aus Metall und Keramik ermöglicht.

 

Text: Michael Pfeifer, Bilder: Hochschule Mittweida