Mendels Kreuzungsversuche lassen sich im Schulunterricht im Experiment durchführen – gut, es dauert ein bisschen. Ebenso die Vererbung von Merkmalen bei Fruchtfliegen – die vermehren sich schneller, wie wir alle wissen. Es braucht allerdings engagierte Lehrkräfte, denn ein Experiment mit Schülern und Schülerinnen ist immer eine Herausforderung – zumal nicht alle Biologie aus Liebe wählen.
Besonders engagierte Lehrer und Lehrinnen wollen aber das Feuer der Freude am Experiment an ihre Schüler und Schülerinnen weitertragen. So hat sich vor einigen Jahren das Lehrernetzwerk WUN (Wissenschaft im UNterricht) an Röbbe Wünschiers von der Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften gewandt, weil sie in einem Vortrag von ihm von der „Leichtigkeit“ der modernen DNA-Sequenzierung erfuhren. „Ganz ehrlich, können wir das in der Schule durchführen?“ war die Frage von Dr. Jürgen Braun, Gymnasiallehrer und Leiter des Netzwerkes. „Klaro“ war die entschiedene Antwort, die allerdings einige Aspekte unterschätzte.
Der gesamte Versuchsablauf samt didaktischer Einordnung wurde im Mai 2024 vom Journal of Microbiology and Biology Education angenommen und ist dank Unterstützung der Hochschule Mittweida unter folgendem Link frei zugänglich: https://journals.asm.org/doi/10.1128/jmbe.00187-23.
Das Experiment wurde auch im europäischen Ausland, u.a. in Athen, Istanbul und Vilnius bereits erfolgreich von Lehrerinnen eingesetzt. Zudem besteht die Kooperation fort. So wurde in diesem Jahr ein Schülerversuch entwickelt, um Bakterien in Gemischen individuell durch DNA-Sequenzierung zu identifizieren.
CRISPR/Cas9 und DNA-Sequenzierung? In einem Erklärfilm erläutert Röbbe Wünschiers die Bedeutung und die Vorgehensweise. Zusehen auf dem Saxony⁵ YouTube-Kanal Link.
Der vollständige Beitrag erschien zuerst auf der Webseite der Hochschule unter Fokus Forschung Link.
Text: Röbbe Wünschiers / Bild: Röbbe Wünschiers